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„Kolokotronis mit fünftausend Mann in Karytäna ... Kolokotronis mit fünftausend Mann in Karytäna ...“ Einfache Worte, die aber im Endeffekt alles sagten, was sie fühlten. Nur Michalos stand unbeteiligt abseits. Er lehnte gelassen in einer Ecke des Zimmers, beobachtete die Gefühlsausbrüche seiner Schicksalsgenossen und lächelte sarkastisch. „Kolokotronis mit fünftausend Mann in Karytäna!“, rief er schließlich zornig. „Und was ist damit erreicht? Was ist damit schon gewonnen?“ Aller Augen richteten sich auf ihn. Die Frage ernüchterte sie. „Warum freut ihr euch darüber? Sagt es mir, damit auch ich mich freue! Kann uns Kolokotronis vielleicht vor den Messern der Türken retten? Ihr benehmt euch ja wie die kleinen Kinder!“

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Freitag, 30. Oktober 2020 10:24

Vizyinos-Stück in der Theocharakis-Stiftung

Georgios Vizyinos (1849-1896) ist einer der bedeutendsten griechischen Erzähler des 19. Jahrhunderts, außerhalb der eigenen Landesgrenzen ist sein Bekanntheitsgrad allerdings ausbaufähig. Um das ein wenig zu ändern, wird derzeit seine „Krimi“ mit dem Titel „Wer war der Mörder meines Bruders“, bearbeitet für das Theater, in griechischer Sprache aufgeführt.

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Mittwoch, 30. September 2020 15:35

Die Bazare

Der Fremde muss in Konstantinopel vor allen Dingen Bazare besuchen, denn das heißt mit einem Male in die ungeheure Stadt eintreten. Man wird durch den Anblick, die Pracht und das Getümmel überwältigt; es ist ein Bienenstock, in den man tritt, aber jede Biene ist ein Perser, ein Armenier, ein Ägypter, ein Grieche. Orient und Okzident halten hier großen Markt. Ein solches Gedränge, eine solche Verschiedenheit der Trachten, solche Menge von Handelsartikeln bietet keine andere Stadt dar.

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Montag, 14. September 2020 15:35

Ritt auf dem Esel

Es war ein heißer Tag im August. Ich war mit einer Malkursgruppe bei den knorrigen Olivenbäumen auf der Halbinsel Akrotiri im Kloster Gourvernéto. Dort übten wir anhand der Kloster-Architektur das perspektivische Zeichnen. Als wir gerade mitten in einer Bilderbesprechung waren, gesellte sich ein korpulenter Mönch mit üppig wucherndem Vollbart in einer schon recht verschlissenen Arbeitskutte zu uns.

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Auszug aus der gleichnamigen Erzählung: Als die Zeit der Hochzeit nahte, stiegen Kiamil und sein Blutsbruder aufs Pferd, um der Einkäufe wegen in die Stadt zu kommen. Die Eisenbahn war in der Nähe, aber die jungen Leute liebten die Pferde und wollten unbedingt reitend in die Stadt einziehen, mit den goldenen Knöpfen an ihren Westen, mit den Pistolen an der Taille und den Karabinern über der Schulter. So machten sie sich mit den Goldstücken in ihren Hüftgürteln auf den Weg.

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