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Aufwind für Verhandlungen Griechenlands mit den Geldgebern Tagesthema

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Aufwind für Verhandlungen Griechenlands mit den Geldgebern

Die Zeichen für einen positiven Abschluss der Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den internationalen Geldgebern stehen derzeit wieder etwas besser. Vorangegangen war am Mittwoch ein Telefonat zwischen Ministerpräsident Alexis Tsipras und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker.

Wie es heißt, soll Athen auf einige der bisher postulierten „Roten Linien“ verzichten. Bei den laufenden Verhandlungen könnte es dadurch zu weiteren Abstrichen im System der Sozial- und Rentenversicherung kommen. Im Telefonat einigten sich beide Politiker darauf, dass vor allem die Niedrigrentner geschützt werden müssen. Parallel dazu könnte es zu Veränderungen im System der vorzeitigen Pensionierungen kommen. Durch die Praxis der Frühpensionierungen wurden bisher die griechischen Rentenkassen extrem belastet.
In einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Politiker hieß es im Anschluss, dass es Fortschritte bei den Unterredungen zwischen Griechenland und den Institutionen (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) gebe. Die Gespräche würden im Rahmen der Brussles Group in dieser Woche fortgesetzt. Gleichzeitig verlautbarten die Institutionen, in einem gemeinsamen Presse-Statement, man arbeite daran, am 11. Mai – wenn die Eurogruppe tagt – konkrete Fortschritte zu erzielen. Ein Statement der griechischen Regierung, wonach es angeblich Meinungsverschiedenheiten zwischen den Institutionen geben soll, wurde dementiert.   
Zudem konnte sich Athen am Montag 875 Millionen Euro in Form kurzlaufender Staatspapiere am Kapitalmarkt besorgen. – Und die erfreulichen Meldungen aus Athen gehen weiter: Die extrem hohe Arbeitslosigkeit scheint langsam aber stetig etwas abzuflauen. Am Mittwoch hat die griechische Statistikbehörde Elstat veröffentlicht, dass die Arbeitslosigkeit im vergangenen Februar bei 25,4 % lag. Das ist zwar weiterhin die höchste Quote in Europa, doch immerhin der niedrigste Stand seit drei Jahren für Griechenland. Waren im Februar 2014 noch 56,4 % der 15 bis 24-jährigen arbeitslos, ist hier die Rate im vergangenen Februar auf 50,1 % gesunken. Ähnlich sieht die Situation auch bei den 25 bis 34-jährigen aus: im Februar waren in dieser Altersgruppe nur mehr ein knappes Drittel (31,3 %) arbeitslos. Vor einem Jahr waren es noch 36 %. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Juncker und Tsipras während des EU-Gipfels am 23. April. Der EU-Kommissionspräsident gilt vielen Griechen als „wahrer Freund Griechenlands“.

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