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Griechenland Zeitung - Nachrichten / Politik / Robert Stadler

Robert Stadler

Straßenbahn rollt wieder bis zum Syntagma-Platz

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Die Straßenbahn von Athen soll ab Freitag (20.11.) wieder die Fahrten bis zum zentralen Syntagma-Platz aufnehmen. Die Strecke wurde im Oktober 2018 stillgelegt und endete seither bei der Haltestelle „Kassomouli“. Der Abschnitt bis zum Syntagma musste aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden, weil man befürchtete, dass die „Deckelung“ des Flusses Ilissos aus den Sechzigerjahren die Belastung durch die Straßenbahn nicht aushält.

Gedankenspiele über Verlängerung des Lockdowns

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Die Indizien mehren sich schon jetzt, dass der bis Ende November von der Regierung verhängte Lockdown in Griechenland zur Eindämmung des Coronavirus verlängert wird. Einige Medien sprechen von mindestens zwei Wochen. „Noch ist die Gefahr nicht vorbei. Wir erleben gerade die kritischste Phase der Pandemie“, werden Regierungsquellen etwa im Nachrichtenportal „Newsbomb“ zitiert.

Angesichts des Weihnachtsgeschäftes will die Politik dennoch die Wirtschaft so schnell wie möglich wieder in Gang bringen. Die Gesundheitsexperten nennen eine durchschnittliche Zahl von 500 Neuinfizierten pro Tag, die einen derartigen Schritt ermöglichen würde. In der Regierung soll man mit dem Gedanken spielen, eine schrittweise Öffnung nach dem 10. Dezember zu gestatten – beginnend beispielsweise mit kleineren  Handelsgeschäften. Jüngsten Angaben der Statistikbehörde ELSTAT zufolge büßten die Betriebe des Landes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allein im dritten Quartal 2020 mehr als 13 Milliarden Euro ein (- 15,8 Prozent). Die größten Verluste mit mehr als 50 Prozent mussten verständlicherweise die Branchen Hotels und Gastronomie hinnehmen.

Am Dienstag (18.11.) meldete das griechische Gesundheitsamt EODY 3.209 neue positiv Getestete und bezifferte ihre Gesamtzahl auf 82.034. Am Montag gab EODY bekannt,
dass bisher insgesamt 2.247.686 Personen getestet worden seien; 78.825 davon positiv (3,51 %). Die neuen Positiven beliefen sich an diesem Tag auf 2.422. Ihr Anteil an den neu Getesteten (fast 30.000) betrug 8,13 %. In den letzten Tagen steigt unterdessen auch die Anzahl jener Patienten, die künstlich beatmet werden muss. Von Sonntag auf Montag erhöhte sie sich von 400  auf 443, von Montag auf Dienstag auf 480. Diese Entwicklung stellt für das gesamte Gesundheitssystem ESY eine große Herausforderung dar. Im gesamten Landesgebiet existierten mit Stand vom 17. November 1.203 Intensivbetten; 950 davon waren belegt, 253 frei (21 %). Nur für Covid-Patienten standen 624 zur Verfügung, 510 davon waren belegt und 114 frei (18 %). In Thessaloniki und Umgebung ist die Lage ernster: Dort belief sich am Montag die Gesamtzahl auf 211, 199 davon waren belegt und 12 frei (6 %); in Athen lauteten die entsprechenden Zahlen 214, 61 und 53 (25 %). (GZrs)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Gesundheitsminister Vassilis Kiikilias (4. V. l.)  bei einem Besuch des Krankenhauses in der Chalkidiki.

Griechenland verbarrikadiert seine Grenzen TT

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An die 15.000 Emigranten und Flüchtlinge stauen sich seit dem Wochenende am nordgriechischen Grenzfluss Evros auf der türkischen Seite. Ankara hatte zuvor bewusst das Gerücht ins Leben gesetzt, die Grenzen zu Europa geöffnet zu haben. Als Reaktion darauf tat Hellas genau das Gegenteil: Es riegelte seine Grenzen ab.

Angeschts dieser äußerst angespannnten Lage ist Athen mit einer „asymetrische Bedrohung“ konfrontiert. Das erklärte Regierungssprecher Stelios Petsas am Sonntag nach einer Krisensitzung des Regierungsrates für Außenpolitik und Verteidigung (KYSEA). Die Land- und Seegrenzen würden aus diesem Grund mit sofortiger Wirkung verstärkt. Dies erfolge sowohl durch einen erhöhten Einsatz von Militär, Polizei und Hafenpolizei als auch durch intensivierte Kooperation mit der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Unter Berufung auf den Artikel 78 Paragraph 3 will die Regierung auch Brüssel stärker involvieren. Die EU sieht die Ergreifung von Maßnahmen vor, wenn ein Mitgliedsland durch Angehörige von Drittstaaten in eine Notstandslage gerät. Nach der KYSEA-Sitzung gab die Regierung auch ihren Beschluss bekannt, dass die Bearbeitung von neuen Asylanträgen für einen Monat ausgesetzt werde.

Als Drahtzieher hinter den chaotischenZuständen an den Grenzen nennt Athen unumwunden den östlichen Nachbarn: Anstatt das Schlepperwesen zu unterbinden, sei die Türkei selbst zu einem Schlepper geworden, so Petsas. In den letzten Tagen sei Griechenland im Osten des Staatsgebiets starkem Druck ausgesetzt – durch eine plötzliche, massenhafte, organisierte und koordinierte Mobilisierung von Bevölkerungsgruppen an seinen See- und Landgrenzen. Diese Bewegungen würden von der Türkei gefördert und unterstützt, so Petsas. Er spielte dabei u. a. darauf an, dass Migranten kostenlos von türkischen Städten an die griechische Grenze gekarrt werden, etwa aus Istanbul, wie TV-Berichte griechischer Medien zeigten.

Die enttäuschten Hoffungen der Flüchtlinge, schnell nach Europa zu gelangen, führten auch zu Scharmützeln zwischen Asylsuchenden und der griechischen Polizei. Von den Sicherheitsbehörden wurden am Wochenende an die 100 Personen wegen illegalen Grenzübertritts aufgegriffen; nur eine Handvoll stammte aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Mit Megaphonen und sogar per SMS warnen die griechischen Behörden die Flüchtlinge auf der anderen Seite des Evros davor, den Versuch zu unternehmen, illegal griechisches Staatsgebiet zu betreten.Sie würden zurückgedrängt werden, lautet die Botschaft. Medienberichten zufolge wollten am Wochenende an der Landgrenze im Norden etwa 10.000 Migranten auf griechisches Territorium vordringen. Auf den ostägäischen Inseln Griechenlands strandeten im selben Zeitraum etwa 1.000 Menschen, die von der türkischen Küste aus aufgebrochen waren.
In der Nacht von Sonntag auf Montag (2.3.) scheint sich die Situation am Evros zumindest vorübergehend beruhigt zu haben. Der Bürgermeister der Stadt Orestiada berichtete im privaten TV-Sender „Open“, dass es Anzeichen gebe, dass ein Teil der Flüchtlinge und Emigranten sich von der Grenze zurückgezogen habe.

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis kündigte unterdessen an, dass er am Dienstag (3.3.) gemeinsam mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, die griechisch-türkische Nordgrenze besuchen werde. „Die Grenzen Griechenlands sind auch die Außengrenzen Europas. Wir werden sie schützen“, betonte Mitsotakis. (Griechenland Zeitung / rs).

Unser Foto von Eurokinissi zeigt Regierungssprecher Stelios Petsas nach KYSEA-Sitzung am Sonntag.

Intermezzo mit Niederschlägen

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Der heutige Freitag (13.2.) bringt Abwechslung: Wolken werden zuerst im Westen und auf dem Dodekanes aufziehen und sich dann schrittweise auf das restliche Landesgebiet ausbreiten. Sie bringen Niederschläge mit sich, zum Teil heftige Gewitter und Schnee in den Bergen. Die Winde wehen anfangs aus Süd (bis zu einer Stärke von 7) und drehen langsam auf nördliche Richtungen. Dem Griechischen Wetterdienst EMY zufolge beginnt auch das Wochenende durchwachsen. Regen soll bis in die Nachmittagsstunden im Osten des Festlandes und auf den Ägäisinseln dominieren. Am Sonntag steht dann eine deutliche Besserung auf dem Programm. Mit Niederschlägen muss man aber weiterhin auf Kreta rechnen. Die Temperaturen bleiben konstant: Die Höchstwerte bewegen sich zwischen 10 und 15° C, am wärmsten ist es mit 18° C auf den Ionischen Inseln.

Attika (Athen/Piräus): Zunehmende Bewölkung, am Nachmittag Regenfälle und lokale Gewitter. Temperaturen bis 16° C.

Nordgriechenland (Thessaloniki): Bewölkt, ab Nachmittag Regenfälle und am Abend lokale Gewitter. Temperaturen: 7 bis 12° C.

Mittelgriechenland: Bewölkt, insbesondere im Westen. Dort setzen bald Niederschläge ein, im Gebirge fällt Schnee. Höchstwerte: bis 15° C; im Norden ist es drei bis fünf Grad kühler.

Peloponnes: Bewölkt; ab Mittag Regenfälle und lokale Gewitter vom Westen her; die Niederschläge setzen sich auch in der Nacht zum Samstag fort. Höchstwerte: 12 bis 17° C.

Ionische Inseln: Anfangs bewölkt, bald kommt es zu Niederschlägen und lokalen Gewittern. Die Temperaturen klettern auf 16° C, am Wochenende auf 18° C.

Ägäis: Bewölkung, die sich zunehmend verdichtet. Regenfälle sowie Gewitter – v. a. am Abend auf den Kykladen. Temperaturen: 9 bis 17° C.

(Griechenland Zeitung / ri)

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