Griechenlands Premier gibt Interview zu brennenden Fragen
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Montag in einem Fernsehinterview zur aktuellen Lage Rede und Antwort gestanden. Er wiederholte seine Auffassung, dass die derzeitige Flüchtlingskrise und die damit verbundene Wanderungsbewegung die größte seit dem Zweiten Weltkrieg sei. Dieses Problem übersteige „das Potenzial eines Landes und einer Regierung“, erklärte er. Er fügte hinzu, dass das Verhalten Europas angesichts dieser Ereignisse nicht angemessen gewesen sei. In diesem Sinne erklärte er, dass er am kommenden EU-Gipfeltreffen am Montag nächste Woche gegenüber seinen Amtskollegen klar stellen werde, dass Griechenland allein nicht dazu in der Lage sei, „auf seinen Schultern allein die Humanität für ganz Europa“ zu tragen.
Der Weltveränderer: Was Varoufakis wirklich will
Er versetzte Europa in Aufregung: Yanis Varoufakis, der Finanzminister in Motorradkluft. Seine EU-Kollegen sahen in ihm den gefährlichen Outlaw, mit dem man nicht reden kann.
Doch der Unangepasste verficht im Gespräch mit Stephan Klapproth mit beredter Leidenschaft und Präzision ein anderes Europa.
TV-Tipp: Auslandsjournal extra
U.a. mit dem Thema: „Griechenland: Gesicherte Grenzen - Hotspots an den Toren Europas“. Auslandskorrespondenten berichten über die heikle Lage und liefern wichtige Hintergrundinformationen.
Griechenlandkrise und Missverständnisse in Davos TT
Ministerpräsident Alexis Tsipras hält sich seit Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos auf. Hier hatte er die Gelegenheit, sich mit mehreren seiner Amtskollegen, anderen Politikern und hochrangigen Wirtschaftswissenschaftlern zu beraten.
Hauptgesprächsthemen für den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos sind die in Griechenland grassierende Finanz- und Wirtschaftskrise, aber auch die Flüchtlingsströme gewesen. Tsipras befindet sich bereits seit Mittwoch in der Schweiz. Er wird am heutigen Freitag nach Athen zurückkehren.
Die Krise in Europa
In einer Diskussionsrunde über die Zukunft Europas erläuterte Tsipras, dass Europa mit drei Krisen konfrontiert sei: Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise sowie Sicherheitskrise. Er erklärte, dass diese nur gemeinsam bekämpft werden könnten.
TV-Tipp: Grenzland: Von Rumänien bis nach Griechenland
Von Narva in Estland bis nach Athen in Griechenland, vom Baltikum zur Akropolis: Das rbb-Team hat sich auf die Reise zu den Menschen diesseits und jenseits der Außengrenze der Europäischen Union gemacht. Der alte Traum von einem geeinten Europa sollte ein gutes Stück mehr Wirklichkeit werden, als zehn Staaten Ost- und Südosteuropas 2004 in die Europäische Union aufgenommen wurden. Die Teilung Europas schien einmal mehr überwunden. Wie sieht heute, über elf Jahre später, die Realität aus?
Montag, 21. Dezember - 4.05 Uhr, rbb
Foto: (© Eurokinissi. Diese Aufnahme entstand an der Grenze zwischen Griechenland und Albanien.)