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Nachdem die Eurogruppe in der vorigen Woche eine Schuldenerleichterung und die Auszahlung einer letzten Kreditrate für Athen genehmigt hat, band sich Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras am Freitag zum ersten Mal in seiner politischen Karriere eine Krawatte um. Er wollte damit zeigen, dass mit den jüngsten Beschlüssen der EU ein wichtiger Schritt aus der Krise gemacht worden sei. Die Opposition sieht das anders.  

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Die Finanz- und Wirtschaftsminister der EU haben sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag während eines Treffens der Eurogruppe in Luxemburg geeinigt: Griechenland bekommt eine letzte Kreditrate in Höhe von 15 Milliarden Euro aus dem dritten Rettungspaket.
Eine anvisierte Schuldenerleichterung kommt in Form einer zeitlichen Streckung: Athen erhält zehn Jahre mehr als geplant, um seine Schulden zu begleichen.

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Griechenland ist sehr reich. Mit hunderten Inseln und über 300 Tagen Sonne im Jahr, auf Ferieninseln wie Rhodos, Kreta, Korfu und Mykonos, sowie mit Millionen von Touristen. Trotzdem kämpft Hellas in den letzten Jahren mit einer der heftigsten Wirtschaftskrisen, die einem europäischen Land seit dem Zweiten Weltkrieg widerfahren ist.

Die Frage habe ich extrem oft gehört: Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, mitten in dieser griechischen Schuldenkrise ein Immobilien-Maklerbüro auf der Insel Rhodos zu eröffnen? Um das zu verstehen, steige ich mitten in die Geschichte ein: Wir schreiben den 14. März 2010. Ich habe vor wenigen Wochen mein erstes Maklerbüro auf der Ferieninsel Rhodos eröffnet: Ein entfernter griechischer Bekannter fährt mit seinem neuen Auto vor meinem Immobilienbüro in Rhodos-Stadt vor. Er steigt aus und stürmt in unseren Shop: „Du willst jetzt also auch unser letztes Hab und Gut verkaufen? Unsere besten Grundstücke auf unserer Urlaubsinsel?“ Mein Landsmann wartete keine Antwort ab, sondern fügte hinzu: „Hast Du den Auftrag von Angela Merkel? Du willst den Ausverkauf unterstützen, du Deutscher!“ Für den älteren Herren ist damit der Auftritt beendet. Ohne Abschiedsgruß verlässt er schnaufendmeinen Immobilienshop, steigt in seinen glänzenden Mercedes und braust davon. Diese Anekdote zeigt den Zwiespalt einer europäischen Generation, die von offenen Grenzen und einem europäischen Binnenmarkt profitiert, sich aber oft mit kulturellen Unterschieden, ökonomischen Zwängen schwer tut. Diese Geschichte ist die eines Auswandererkindes. In Stuttgart geboren und aufgewachsen und erfolgreich eine erste Firma gegründet – ein Beispiel für einen europäischen Lebenslauf im Strudel der Eurokrise. Ein erfolgreicher Logistik-Unternehmer aus Stuttgart mit Wurzeln auf Rhodos, der alles auf eine Karte setzt und ein Immobilienunternehmen auf der Urlaubsinsel gründet. Vielleicht mit einer besondere Gabe: Mit Mut?

Als ich mein Büro eröffne, nur wenige Tage nachdem die damalige Regierung unter Papandreou Griechenland für pleite erklärt, haben mich sogar einige meiner Freunde für verrückt gehalten. Mit schwäbischen Tugenden träume ich von einem florierenden Immobilien-Unternehmen. Ich beschäftige knapp zehn Mitarbeiter und fahre erste Gewinne ein – mitten in Griechenland – mitten in der Krise – gebeutelt von Generalstreiks und Kapitalverkehrskontrollen. Dabei ging es nicht darum, das schnelle Geld zu verdienen. Obwohl wir in den Krisenjahren sogar gute Immobilienverkäufe auf den Weg gebracht haben, weil durch die Medienpräsenz Griechenlands auch mehr Kaufinteressenten zu uns gefunden hatten, ging es mir persönlich um sehr viel mehr.
Es muss kein Zwiespalt sein, wenn man in Deutschland „der Grieche“ und in Griechenland „der Deutsche“ ist. Das ist sogar ein Vorteil bei Verkaufsverhandlungen. Ich verstehe beide Kulturen. Und: Die beiden Mentalitäten sind sich sogar näher als viele vermuten oder glauben möchten. Die Mittel- und Nordeuropäer sehnen sich doch geradezu nach der mediterranen Mentalität, der Gelassenheit und der Gastfreundschaft.

Auszug aus dem Bestseller des Sommers: „Let’s go Hellas – Griechenland, jetzt erst recht!“ von Georg Petras.


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Die Verhandlungen zur Lösung der Griechenland-Krise laufen weiterhin auf Hochtouren. Die Delegation aus Athen verbleibt vorerst in Brüssel, um hier die Gespräche zu intensivieren. Erklärtes Ziel ist es, die Verhandlungen bis zum 7. April beendet zu haben.

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Frankreichs Ministerpräsident Bernard Cazeneuve stattet am heutigen Freitag Athen einen offiziellen Besuch ab, wo u. a. ein Treffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras auf der Tagesordnung stand. Begleitet wird er von seinem Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin sowie vom Staatssekretär für Europafragen im Außenministerium Harlem Desir.
Gegenüber Tsipras zeigte sich der Gast aus Frankreich optimistisch, dass sich die griechische Wirtschaft erholen werde.

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