Klarer Himmel über Hellas
Zur heutigen Wochenmitte lässt sich über ganz Griechenland keine einzige Wolke blicken. Stattdessen gibt es sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln Sonne satt. Passend zum heiteren Wetter halten sich die Temperaturen hartnäckig bei 24° C auf Rhodos und 23° C in Agrinio. Lediglich in der Ägäis ist zusätzlich mit einigen stärkeren Windböen zu rechnen.
Fähren für weitere zwei Tage bestreikt
Die Konfrontation zwischen der Seemannsgewerkschaft PNO und der Regierung spitzt sich zu. Nach einem zweitägigen Streik am Montag und Dienstag dieser Woche kündigte die PNO an, dass die Schiffe erneut ab Mittwochmorgen 6 Uhr für weitere 48 Stunden in den Häfen bleiben. Davon ausgenommen sollen auch jene drei Fähren nicht sein, die die Flüchtlinge von ägäischen Inseln nach Piräus bringen. Gespräche zwischen den Seemännern und der Regierung waren zuvor gescheitert; die PNO sprach von „allgemeinen und völlig unkonkreten Versprechungen“. Mit den von der Links-Rechts-Regierung aus SYRIZA und ANEL mit den internationalen Geldgebern ausgehandelten Vereinbarungen würden die Seemänner sowie deren Familien „von der Erdoberfläche verschwinden“, hieß es. Außerdem kritisiert die PNO, dass damit die Arbeits- und Versicherungsrechte der Zunft demontiert würden. Die Arbeitslosigkeit nehme ständig zu, und die Renten würden auf ein inakzeptables Niveau gedrückt. (Griechenland Zeitung/rs; Foto: © Eurokinissi)
Tsipras telefoniert mit türkischem Amtskollegen und fasst Besuch ins Auge
Ministerpräsident Alexis Tsipras wird der Türkei einen Besuch abstatten. Ein Termin dafür soll auf diplomatischer Ebene vereinbart werden. Darauf einigte sich der griechische Premier mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu am Montag. Anlass war ein Anruf von Tsipras in Ankara, um Davutoglu zum Sieg bei den Parlamentswahlen am Sonntag zu gratulieren.Der Grieche regte dabei an, dass gerade „unter den Bedingungen der Spannungen die in der Region herrschen“ die bilateralen diplomatischen Beziehungen gepflegt werden müssten. Erörtert wurde auch die Flüchtlingsfrage. Tsipras geht davon aus, dass dieses Problem mit der Hilfe der Türkei gelöst werden muss, und dass Athen die Rolle des Vermittlers zwischen der EU und Ankara übernehmen kann. In diesem Zusammenhang setzt sich Athen für eine Aufwertung der Beziehungen zwischen Ankara und Brüssel ein. Tsipras spricht sich gleichzeitig dafür aus, auf türkischem Territorium Lager zur Unterbringung und Erstregistrierung der Flüchtlinge einzurichten. (Griechenland Zeitung/eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt eine Begegnung zwischen Premier Tsipras und seinem Amtskollegen Davutoglu Anfang Dezember 2014 auf dem Athener Flughafen Eleftherios Venizelos. Tsipras war damals noch in der Rolle des Oppositionsführers. Der Gast aus Ankara hatte damals Athen im Rahmen des dritten Kooperationsrates Griechenland-Türkei einen Besuch abgestattet.
Griechenlands Bauern deklarieren geringe Einkommen
Fast neunzig Prozent der Landwirte gaben bisher Einkommen unter 5.000 € in ihren Steuererklärungen an. Das berichtet die Zeitung „Ta Nea“ unter Berufung auf jüngste Daten aus dem Finanzministerium. Demzufolge deklarierten zwei von zehn Bauern sogar ein Null-Einkommen, vier von zehn gaben Jahreseinkommen von bis zu 1.000 Euro an. Der Zeitung zufolge könne man von Steuerhinterziehungen in diesem Sektor ausgehen. Den Vorstellungen des Finanzministeriums zufolge sollen die Bauern künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Die Gewinnsteuern in ihrem Bereich sollen von derzeit 13 % auf 20 % angehoben werden. Bis 2017 sieht das dritte Spar und Reformpaket (Memorandum III) sogar die Verdoppelung des zurzeit geltenden Steuersatzes vor. (Griechenland Zeitung/mp, Foto: © Eurokinissi)
EU-Politiker Schulz informiert sich in Griechenland über Flüchtlingsproblematik TT
Am Mittwoch und Donnerstag stattet der Präsident des Europäischen Parlamentes Martin Schulz Athen einen offiziellen Besuch ab. Ganz oben auf seiner Agenda steht die Flüchtlingskrise, mit der in erster Linie zahlreiche griechische Ägäis-Inseln nahe der türkischen Grenze seit Monaten akut konfrontiert sind. Mit Verweis auf die Finanz- und Wirtschaftskrise in seinem Land wird Ministerpräsident Alexis Tsipras versuchen, finanzielle Zuwendungen für die Lösung der Flüchtlingsproblematik zu erhalten. Gleichzeitig werden die Gespräche um Erleichterungen bei den Sparmaßnahmen kreisen, die die internationalen Geldgeber von Athen fordern.