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Die Nutzung des Mundnasenschutzes müsse eine selbstverständliche Gewohnheit werden, wie das Tragen einer Brille für Kurz- bzw. Weitsichtige. Das stellte Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou am Montag (14.9.) zum Beginn des neuen Schuljahres fest. Aus dem gleichen Anlass äußerte sich auch Premierminister Kyriakos Mitsotakis: „Es mag sein, dass die Kinder nicht schwer an dem Coronavirus erkranken, sie könnten mit dem Virus aber ihre Familienmitglieder anstecken.“

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Die Schulen werden angesichts der Corona-Krise erst am 14. September öffnen; eine Woche später als geplant. Die Opposition wirft der Regierung vor, sich auf den ersten Schultag nicht genügend vorbereitet zu haben.

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Das neue Schuljahr beginnt am 14. September und nicht wie ursprünglich geplant am 7. des Monats. Als eine Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus werden die Eltern dazu aufgefordert, in den kommenden Tagen aus dem Urlaub zurückzukehren und bis zum Schulanfang ihre sozialen Kontakte zu minimieren.

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Die Flüchtlingskrise in Griechenland spitzt sich zu. Im Land halten sich derzeit mehr als 60.000 Asylsuchende auf. Darunter sind viele Kinder. Die Regierung hat jüngst beschlossen, dass auch sie eine Schule besuchen müssen. Ein Elternverband will das nicht hinnehmen. Nun ermittelt ein Gericht.

Ein umstrittener Beschluss des Elternverbandes der Gemeinde Oraiokastro bei Thessaloniki beschäftigt weiterhin die Öffentlichkeit. Dieser hatte mit der Besetzung der dortigen Schule gedroht, falls im Gebäude auch Flüchtlingskinder unterrichtet werden sollten.
Der Parlamentarier Vassilis Kikilias von der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia warf der Regierung vor, dass sie die Situation nicht richtig handhaben könne. Kikilias brachte auch Verständnis für die „Besorgnis der lokalen Gemeinden“ auf. Letztendlich ermunterte er die Bürger jedoch dazu, „griechische Gastfreundschaft an den Tag zu legen“, denn dies sei fester Bestandteil der griechischen Kultur.
Auch die kommunistische Partei (KKE) meldete sich zu Wort. Sie sieht hinter der Situation in Oraiokastro „einen Mangel an staatlicher Planung“. Dadurch werde der „Weg für fremdenfeindliche und rassistische Denkweisen frei“.

Bürgermeister fühlt sich missverstanden
Unterdessen wird ein Gericht in Thessaloniki, das für Taten mit rassistischem Hintergrund zuständig ist, eine Voruntersuchung durchführen. Ermittelt werden sollen zunächst die Hintergründe, die den Elternverband zu seinen Beschlüssen geführt haben. Zeitgleich sollen auch Aussagen des Bürgermeisters von Oraiokastro Asteris Gavotsis untersucht werden. Dieser soll selbst gewalttätige Übergriffe auf Flüchtlinge nicht ausgeschlossen haben. Letzterer stellte daraufhin fest, dass seine Worte „falsch interpretiert“ worden seien. Vielmehr versuchte er, Bildungsminister Nikos Filis die Schuld in die Schuhe zu schieben. Er habe nämlich die Gemeinde zuvor nicht über die Lage informiert, so der Bürgermeister. Die Reaktion des Elternverbandes rechtfertigte Gavotsis mit den Worten, dass es sich immerhin um 800 Flüchtlingskinder handle, die in die gleiche Schule mit den griechischen Kindern gehen sollten. Man sei vor allem besorgt gewesen, ob die neuen Schüler eventuell nicht ausreichend gegen bestimmte Krankheiten geimpft seien.  

Solidarität und Integration ins Alltagsleben
Dazu bezog wiederum der Präsident der Ärzte der Welt, Nikitas Kanakis, Stellung: „Arme Kinder sind keine kranken Kinder“, stellte er klar. Außerdem, so fügte er hinzu, seien die Kinder aus dem Flüchtlingscamp von Oraiokastro selbstverständlich ausreichend geimpft worden.
Als Zeichen der Solidarität mit den betroffenen Kindern hat sich nun der Elternverband des Stadtteils Sykies von Thessaloniki dafür ausgesprochen, dass die dortige Schule die Pforten für die Flüchtlinge öffnen solle. In ihrer Erklärung heißt es: „Wir werden die Flüchtlingskinder umarmen, so als ob es unsere eigenen wären.“ Die Grundschule von Sykies wird bereits von zwei Kindern aus Syrien besucht.
Der Montag dieser Woche war der erste Schultag für 1,3 Millionen Kinder in Griechenland. Die Regierung hatte zuvor entschieden, dass auch die Kinder der etwa 60.000 Flüchtlinge, die sich derzeit in Griechenland aufhalten, zur Schule gehen müssen, da auch ihnen ein Recht auf Bildung zustehe.
Der Unterricht soll in der ersten Phase möglichst in den Flüchtlingscamps selbst erteilt werden. Mittelfristiges Ziel sei es jedoch, die Kinder in das griechische Alltagsleben zu integrieren.

Elisa Hübel

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den Präsidenten der Ärzte der Welt, Nikitas Kanakis.

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