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Flair einer längst vergessenen Zeit

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Griechenland-Reisebericht: Traumhafte Sandstrände umgeben von grünen Buchten und blauem Meer Flair einer längst vergessenen Zeit Parga: Ein idyllisches Städtchen im Epirus. Der bedeutendste Badeort an der Küste des Epirus ist Parga, ein romantisches Hafenstädtchen, das im Schatten einer mittelalterlichen Festung liegt. Breite Sandstrände schmiegen sich sanft um eine herrlich grüne Zwillingsbucht. Verwinkelte Gäίchen schlängeln sich an dem mit Zypressen bewachsenen Festungshügel empor und verleihen Parga das Flair einer längst vergangenen Zeit.

In der Nähe der Hafenpromenade, die von zahlreichen Tavernen, Bars, Cafes und Touristikshops gesäumt ist, ragt das kleine Kap mit dem Kloster der Panaghia (Mutter Gottes) von Vlachernon mit ihrem weiίen, von grünen Pinien umrahmten Kirchlein ins Meer, das von der Kaiserin Anna Komnini gebaut wurde. Unmittelbar daran grenzt der wegen seiner kurzen Entfernung zu Parga meist stark frequentierte Sandstrand. Am Kai herrscht tagsüber ein ständiges Kommen und Gehen: Ausflugsboote und Kaikis (Fischerboote) legen hier zu den am Horizont noch erkennbaren Paxi-Inseln ab oder bringen die Touristen zu der kilometerlangen und noch weitgehend unverbauten Valtos-Bucht.
Im Altertum wurde die Stadt Parageiros, Paragaia oder Hypargos genannt. Die Normannen herrschten hier bis ins 14. Jahrhundert und errichteten auf dem gröίeren Hügel, der das Städtchen umrahmt, eine mächtige Festung. Auf die Normannen folgten die Venezianer, die dem Kastro (Festung) ihr Wappen mit dem Markuslöwen gaben. Parga blieb bis zur Zerschlagung der Markus-Republik durch Napoleon im Jahre 1797 in den Händen der Venezianer, die das Städtchen jahrelang erfolgreich gegen die Osmanen verteidigen konnten. Nach einigen Jahren der Unabhängigkeit fiel Parga an die Briten, die es 1809 an den berühmt berüchtigten Ali Pascha, den osmanischen Stadthalter der epirotischen Hauptstadt Ioannina, verkauften. Der größte Teil der Bevölkerung floh aus Furcht vor ihm nach Korfu oder fand auf einer anderen Ionischen Insel Zuflucht. Bis zur Befreiung im Jahre 1913 blieb der Hafenort unter osmanischer Verwaltung.
Wenn man während der Sommermonate durch die verwinkelten Gäίchen mit ihren alten, herrschaftlichen Häusern schlendert, trifft man auf viele Urlauber, hauptsächlich aus Skandinavien, Deutschland, der Schweiz und England, die hier die schönste Zeit des Jahres verbringen. Obwohl der Tourismus Einzug gehalten halt, hat sich das Städtchen mit seinen 2.000 Einwohnern seinen unvergleichlichen Charme erhalten. Das unverwechselbare Stadtbild wird geprägt von den typisch zwei- bis dreistöckigen Häusern, die zum Teil mit kunstvoll geschnitzten Holzbalkonen verziert sind. Die Hotelanlagen und Pensionen wurden hier harmonisch und im Einklang mit der landestypischen Architektur gebaut und erweitert.
Zwei lohnende Tagesausflüge bringen die Urlauber per Boot nach Korfu oder zur Fluίmündung des Acherondas, oder Acheron, und zum Totenorakel "Nekromanteion". In der Antike galt der Fluί als Eingang zum Totenreich, zur Unterwelt, dem Reich des Hades und der Persephone. Hier wurden, so glaubten die alten Griechen, die Seelen der Verstorbenen von Hermes, dem "Seelengeleiter", an den Acheron geführt und von Charon gegen eine Gebühr übergesetzt. Um die Bezahlung und damt eine sichere άberfahrt der Toten zu gewährleisten, wurden die Verstorbenen damals mit einer Münze im Mund bestattet.
Auf einem Hügel über dem Tal des Acherondas wurde bei Ausgrabungen das Nekromanteion, eines der Eingangstore zur Unterwelt entdeckt, das auch als Orakel diente. Es wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut und bestand aus einem dreistöckigen Bau mit Korridoren und labyrinthartigen verschlungenen Gängen. 167 v. Chr. wurde das Heiligtum von den Römern zerstört. (ver)

Nützliche Telefonnummern:
Vorwahl: 0684. Polizei: 31222. Hafenamt: 31227. Gemeinde: 31207. Touristenauskunft: 32107. Flughafen Aktio/Preveza: 0682-22355, Touristenpolizei: 0684-31222.

Anreise: Mit dem Auto über Athen-Korinth-Rio-Arta ca. 450 km, von Thessaloniki über Ioannina ca. 400 km, mit Olympic Airways über Aktio/Preveza und mit dem Bus (Athen, Tel. 5129252).

Unterkunft: Hotel "Achilleas", Tel.: 31600. Hotels gibt es in allen Preisklassen. Von Privat werden zahlreiche Zimmer und Wohnungen vermietet.

Sehenswürdigkeiten: Bootsausflug zur Höhle der Aphrodite. Spezialitäten: Forellen und gebratene Sardellen.

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