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Eine Reise über den mittleren „Finger“ der Halbinsel Chalkidiki

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Eine Reise über den mittleren „Finger“ der Halbinsel Chalkidiki
Sithonia – Wilde Gebirgszüge und friedliche Strände Von Joachim Kary Auf einer Hochebene im Landes-inneren liegt die Hauptstadt der Halbinsel Chalkidiki, Polygiros. Fährt man von hier aus mit dem Bus Richtung Meer zur Kassandras-Bucht, so scheint der Bus zum Flugzeug zu werden: Weit kann man von der höher gelegenen Straße über das Land blicken und erkennt die Silhouetten von zwei der insgesamt drei lang gestreckten Insel-Finger.
ei der insgesamt drei lang gestreckten Insel-Finger. Von dieser erhöhten Position aus versteht man auch, warum der westliche der drei „Kassandra-Finger“ mit seinen kleinen mit Pinien und Kiefern bewachsenen Hügeln „die Sanfte“ und Sithonia, der mittlere Finger, der von Gebirgszügen durchzogen ist, „die Wilde“ genannt wird.
Nea Marmaras ist die erste Haltestelle auf Sithonia. Das lebendige Provinzstädtchen liegt an einer Bucht und ist vom Tourismus geprägt. Überall weisen verschiedensprachige Schilder auf deutsche Metzgereien, englische Pubs und spanische Bars hin. Viele Tavernen, Souvenirläden und Hotels ziehen sich entlang der schmalen Küstenstraße. Am südlichen Ende der Stadt befindet sich ein langer weißer Sandstrand mit kristallklarem Wasser, der dem Besucher einen Vorgeschmack auf den restlichen Küstenstreifen vermittelt.
Doch zunächst stößt man auf die mondäne Ferienanlage Porto Karras. Der riesige Hotelkomplex liegt am südlichen Ende der Bucht von Neos Marmaras. Als kleines Monte Carlo gedacht, bietet diese Anlage alles, um sich den Tag zu versüßen: Einen  Yachthafen, einen Golfplatz und, nach Monegassischem Vorbild, auch ein Casino.     

Ein zwanzig Kilometer langer Wanderweg vom Feinsten

Um die wahre Schönheit der Halbinsel zu entdecken, muss man kurz hinter Neos Marmaras nicht nur den Bus, sondern auch die Hauptstraße verlassen. Nur mit dem eigenen Fahrzeug oder zu Fuß kann die Schotterpiste entlang des Meeres bis zum südlichen Toroni erkundet werden. Auch wenn nur ein langsames Vorankommen möglich ist, dieser Abstecher ist die Zeit wert. Unzählige schöne und einsame Buchten und lange Standstrände laden zum Baden ein. Aber nicht nur mit Baden kann man seine Zeit verbringen: Ein zwanzig Kilometer langer Wanderweg führt durch die hügelige Landschaft an der Küste entlang. Abwechselnd gelangt man über kleine Anhöhen zu Klippen mit herrlicher Aussicht auf die gegenüberliegende Kassandra-Halbinsel und dann wieder hinab zu den Stränden am Meer. Problemlos kann die Wanderung auch in mehrere Etappen eingeteilt werden: es gibt immer wieder urige Tavernen, schöne Campingplätze und an vielen Stellen werden auch Privatzimmer vermietet. Spätesten an diesem Küstenabschnitt ist vom Massentourismus um Neos Marmaras und Porto Karras nichts mehr zu spüren. Häufig wandert man allein durch Schatten spendende Pinienwälder und regeneriert sich an einsamen Stränden.

Toroni, ein beschaulicher Ort mit langer Geschichte

Der kleine Fischerort Toroni ist die nächste größere Siedlung nach der zwanzig Kilometer langen Wanderung. Der kleine Ort am südlichen Ende der Sithonia-Halbinsel liegt ruhig und beschaulich an einer weit geöffneten Kiesstrandbucht.
Toroni hat jedem Besucher etwas zu bieten. Um so erstaunlicher ist es, dass der Ort vom Massentourismus bisher verschont blieb. Ruhesuchende finden ihren Frieden an den langen Stränden und Feierfreudige können nachts in den kleinen originellen Strand-Bars unzählige Partys besuchen. Aber auch Kulturreisende kommen auf ihre Kosten. Der Ort — einschließlich seines Namens — 
ist uralt. Schon in der griechischen Mythologie wird Toroni erwähnt. Es ist bekannt, dass der Ort bereits im 8. Jahrhundert vor Christus von Chalkis kolonisiert wurde und später dem Attischen Seebund beitrat. Im Jahre 348 vor Christus eroberte Philipp II. Toroni und rund 180 Jahre nach ihm besetzten die Römer das Land. Vereinzelt weisen noch stumme Zeugen auf die wechselhafte Geschichte des Ortes hin. Am Ende der Bucht können die Ruinen der Festung Levthonia besichtigt werden sowie am gegenüberliegenden Hügel spärliche Überreste einer byzantinischen Basilika. Beim antiken Hafen und der Stadtmauer kann Kultur mit einem kleinen Abenteuer verbunden werden. Um die antiken Überreste besichtigen zu können, braucht man Schnorchel und Taucherbrille, denn sie liegen mittlerweile unterhalb des Meeresspiegels.


Informationen

Mehrmals täglich ist die Sithonia-Halbinsel von Thessaloniki aus mit dem Bus zu erreichen. Etwa 2,5 Stunden dauert die Fahrt bis nach Nea Marmaras. Weitere Informationen bezüglich der Busverbindungen unter: www.ktel.gr. In Neos Marmaras und den Ortschaften um die kleine Stadt befinden sich zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten aller Kategorien wie Hotels, Pensionen und Camping Plätze.  

Gemeinde Sithonia: Tel.: 23750 22005, 22922, Fax.: 23750 23244.
Adresse: 63088 Nikiti

© Griechenland Zeitung

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