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Flüchtlingslager Idomeni im Norden Griechenlands aufgelöst

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Flüchtlingslager Idomeni im Norden Griechenlands aufgelöst

Das wilde Flüchtlingscamp in Idomeni an der griechischen Nordgrenze gehört der Vergangenheit an. Deutlich schneller als geplant verließen die letzten 783 Lagerbewohner am Donnerstagabend in 18 Reisebussen das Gelände. Die meisten Flüchtlinge wurden in Aufnahmezentren in ehemaligen Fabriken im Raum Thessaloniki gebracht.

Insgesamt verließen nach Angaben der Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA in den drei Tagen seit Dienstag 3.820 Menschen Idomeni. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der überwiegende Teil der am Montag noch rund 8.200 Flüchtlinge nicht in die neuen Aufnahmezentren gegangen ist, sondern Idomeni auf eigene Faust und mit unbekanntem Ziel verlassen hat. Noch am Mittwoch waren laut offiziellen Angaben knapp 6.200 Menschen im Lager. Bürgerschutzminister Nikos Toskas, der das Einsatzgebiet gestern besucht hatte, sagte, dass es noch zahlreiche kleinere wilde Zeltlager entlang der Autobahn zur Grenze und an anderen Orten in der Umgebung gäbe. Sie sollen jetzt ebenfalls aufgelöst werden, fügte Toskas hinzu.
Zugleich konnte nach 70 Tagen die wichtige Eisenbahnverbindung nach Norden geöffnet werden. Ein leerer Güterzug der griechischen Eisenbahn machte am Donnerstagnachmittag eine Probefahrt auf die andere Seite der Grenze. Der erste reguläre Zug soll aber frühestens am kommenden Montag fahren, da noch kleinere Schäden am Gleiskörper zu beheben sind, hieß es. Die mehr als zwei Monate andauernde Besetzung der Gleise durch Flüchtlinge, die gegen die Grenzschließung durch die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) protestierten, hatte für die griechische Wirtschaft empfindlich Einbußen zur Folge. (Griechenland Zeitung / ak)


Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch dieser Woche (25.5.) in einem Flüchtlingslager bei Thessaloniki. Die hier angekommenen Flüchtlinge hatten zuvor im Camp bei Idomeni gelebt.

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