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Ermittlungserfolg der griechischen Polizei gegen Terrorgruppe

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt mutmaßliche Terroristen nach ihrer Festnahme am Samstag (9.11.). Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt mutmaßliche Terroristen nach ihrer Festnahme am Samstag (9.11.).

Am Samstag gelang der Polizei ein bedeutender Schlag gegen die griechische Terrorszene: Im nordöstlichen Athener Vorort Cholargos wurde eine konspirative Wohnung ausgehoben. Drei Verdächtige wurden festgenommen, darunter eine 39-jährige Frau.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler soll es sich um Mitglieder der Terrorgruppe „Revolutionäre Selbstverteidigung“ (EA) handeln. Sie sollen am Dienstag vor den Untersuchungsrichtern aussagen. Bei einem der beiden – einem 45-Jährigen – soll es sich um den Gründer und mutmaßlichen Anführer der Gruppierung handeln. Der zweite, ein 41-Jähriger, soll ein früheres Mitglied der Terrorgruppe „Bewaffneter Kampf“ sein, der seit 2018 wieder auf freiem Fuß ist.

Parallel zu Festnahmen wurden mehr als ein Dutzend Hausdurchsuchungen durchgeführt; sichergestellt wurden zahlreiche Waffen, darunter Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow, Handfeuerwaffen, Handgranaten und Dynamitstangen und größere Mengen des Sprengstoffs TNT sowie mehr als 40 Kilogramm ANFO. Die Unterkunft in Cholargos befand sich in der Straße des 17. November, die nach dem Studentenaufstand im Jahre 1973 gegen die Militärdiktatur benannt ist.
Ebenfalls den Namen „17. November“ (17N) hatte sich bezeichnenderweise eine berüchtigte Terrorgruppe gegeben, die 2002 ausgehoben wurde. Diese Gruppe hatte seit 1975 mehr als 100 Anschläge verübt, bei denen 23 Menschen ermordet wurden. Man vermutet, dass sich damals Mitglieder, die sich einer Verhaftung entziehen konnten, Nachfolgeorganisationen angeschlossen haben könnten; bisher traten mindestens sechs davon in den Blickpunkt der Öffentlichkeit: Revolutionärer Kampf, Bande der Brandherde, Revolutionäre Zellen, Sekte der Revolutionäre, Gruppe der Volkskämpfer und die EA. Griechenlands Antiterrorspezialisten gehen davon aus, dass letztere im Umfeld des Jahrestages des Studentenaufstandes am kommenden Sonntag, 17. November, einen Anschlag geplant haben dürfte, der durch den jüngsten Fahndungserfolg vereitelt werden konnte. Möglicherweise, so die bisherigen Ermittlungen, habe dafür ein vorgetäuschter Krankenwagen benutzt werden sollen, der vermutlich mit Sprengstoff beladen werden sollte.

Nach den jüngsten Festnahmen meldete sich Premierminister Kyriakos Mitsotakis zu Wort. Gegenüber dem Fernsehsender Skai betonte er, dass das Thema der öffentlichen Sicherheit ein Schwerpunkt seiner Regierungsarbeit sei. Er beglückwünschte die Polizei zu ihrem Erfolg und sprach davon, dass damit „ein sehr gefährlicher Arm des neuen griechischen Terrors“ zerschlagen worden sei. (Griechenland Zeitung / jh)

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