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Reaktion auf Hungerstreik: Justizministerium kündigt Maßnahmenpaket für Gefangene an Tagesthema

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Reaktion auf Hungerstreik: Justizministerium kündigt Maßnahmenpaket für Gefangene an
Griechenland / Athen. Als Reaktion auf den Hungerstreik der in Griechenland inhaftierten Strafgefangenen hat das griechische Justizministerium am Dienstag ein Paket von neuen Regelungen zur Verbesserung der Haftbedingungen angekündigt, das bis Ende des Jahres umgesetzt werden soll. Vorgesehen ist u.a. die Erhöhung der Zeit des regelmäßigen Freigangs der Gefangenen, die Umwandlung von Haftstrafen bis zu fünf Jahren in Geldstrafen, die Möglichkeit einer Haftentlassung von Gefangenen, die wegen Drogenmissbrauchs verurteilt wurden nachdem sie drei Fünftel der Strafe abgesessen haben sowie die Verringerung des maximalen Zeitraums für Untersuchungshaft von gegenwärtig 18 auf 12 Monate.
Monate.
Das entsprechende Maßnahmenpaket war gestern von Justizminister Chatzijaki beantragt worden. Dem Einlenken des Ministeriums war ein intensiver Protest vorausgegangen, bei dem sich Presseberichten zufolge Inhaftierte sogar die Münder zugenäht hatten. Auch von prominenter Seite waren die Gefangene unterstützt worden. So traten unter anderem der Widerstandskämpfer Manolis Glezos und der Komponist Mikis Theodorakis für deren Rechte ein. „Ich stehe uneingeschränkt auf eurer Seite, auch wenn ich keine andere Macht habe, als die meiner harten Erfahrungen und meiner Stimme!" schrieb Theodorakis in einem offenen Brief, in dem er den Gefangenen seine Solidarität zusicherte.
Aus den Gefängnissen in Korydallos,  Chios, Kerkyra, Allikarnassos und Patras mussten heute Gefangene in Krankenhäuser eingeliefert werden. Durch eine Totalverweigerung von Flüssigkeiten und Nahrung musste ihr Gesundheitszustand von den Ärzten als bedenklich eingestuft werden. (Griechenland Zeitung / jw)
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