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Bau von Grenzzaun führt zu Spannungen mit Flüchtlingen Tagesthema

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Bau von Grenzzaun führt zu Spannungen mit Flüchtlingen

Der Bau eines Grenzzauns durch die Behörden der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien(FYROM) hat am Grenzübergang von Idomeni zu Protesten von Flüchtlingen geführt. Ein Marokkaner erlitt am Samstag einen Stromschlag.

Am Sonntag und am heutigen Montag herrschte in Idomeni gespannte Ruhe. Am Vortag war es jedoch zu Spannungen zwischen Flüchtlingen und der Polizei der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM) gekommen, die dort seit Freitagmorgen die Errichtung eines Metallzaunes bewacht. Die Behörden des Nachbarlandes wollen damit den Zustrom auf ihr Territorium besser kontrollieren. Seit vorletztem Donnerstag lässt Skopje nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan ins Land. Alle übrigen werden als Wirtschaftsflüchtlinge abgewiesen. Hunderte Menschen sitzen bei bitterer Kälte im Niemandsland zwischen Griechenland und der FYROM fest.


Die Lage am Samstag eskalierte, nachdem ein marokkanischer Flüchtling bei dem Versuch, einen Eisenbahnwaggon zu „entern“, einen Stromschlag erlitten hatte. Er liegt außer Lebensgefahr mit Verbrennungen in einem Krankenhaus in Thessaloniki. Landleute von ihm machten die Verzweiflung nach dem tagelangen Ausharren ohne Lebensmittel und bei Regen und Kälte für den Versuch verantwortlich, auf dem Dach eines Waggons über die Grenze zu gelangen.
Nach diesem Vorfall griffen erboste Migranten die Grenzposten der FYROM mit Steinen und Holzlatten an. Die Polizei des Nachbarlandes antwortete mit Blendschockgranaten. Schon vor dem Bau des Zaunes hatten verzweifelte Migranten am Donnerstag versucht, die ersten Stacheldrahtverhaue niederzureißen. Sie riefen „Wir wollen nach Deutschland“ und warfen teilweise Steine auf die anwesenden FYROM-Polizisten. Diese setzten Schlagstöcke ein. (Griechenland Zeitung / ak)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Flüchtlinge, denen bei Idomeni der Grenzübergang in die benachbarte FYROM verweigert wird.

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