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Signale für Umbenennung der autokephalen Kirche Skopjes Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel. Auch hier muss man sich wegen der Namensfrage der FYROM – zumindest indirekt – Gedanken machen. Bild 2 zeigt den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäos während einer Zeremonie in seinem Amtssitz. Als „primus inter pares“ steht er den Bischöfen der gesamten orthodoxen Christenheit vor. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel. Auch hier muss man sich wegen der Namensfrage der FYROM – zumindest indirekt – Gedanken machen. Bild 2 zeigt den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäos während einer Zeremonie in seinem Amtssitz. Als „primus inter pares“ steht er den Bischöfen der gesamten orthodoxen Christenheit vor.

Während die Verhandlungen zur Lösung der Namensfrage der Ehemalgen Jugoslawischen Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM) auf Hochtouren laufen, hat die „Autokephale Kirche «Mazedoniens»“ den Vorschlag unterbreitet, sich künftig als „Autokephales Erzbistum Ohrid“ zu bezeichnen. Damit würde der Begriff „Mazedonien“ bei ihrer Benennung vermieden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Ministerpräsident des nördlichen Nachbarlandes Zora Zaev der orthodoxen Religionsgemeinschaft seines Landes unterbreitet.

Etwa zwei Drittel der Bewohner der FYROM sind orthodoxe Christen (rund 650.000 Menschen). Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Bisher ist die autokephale Kirche der FYROM von keiner anderen orthodoxen Kirche anerkannt. Nun hat die Heilige Synode des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel signalisiert, dass man diesen Vorschlag aus Skopje prüfen werde.
Allgemein zur Lösung der Namensfrage hatte sich FYROM-Ministerpräsident Zoran Zaev am Mittwoch zu Wort gemeldet. Er stellte fest, dass es eine Grundsatzvereinbarung mit Griechenland gäbe; beinhaltet seien darin auch juristische Fragen. Einig sei man sich aber noch nicht über den endgültigen Namen, den die FYROM künftig tragen soll. Der Ministerpräsident aus Skopje wiederholte, dass der mit Athen vereinbarte Name schließlich auch noch durch ein Referendum abgesegnet werden müsse, bevor er offiziell eingeführt werden könne.

Konservative verweisen auf Problemfelder
Unterdessen stellt Griechenlands konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) die Frage, ob die Regierung bereits die Benennung „makedonische Sprache“ oder „makedonische Identität“ anerkannt habe. Weiterhin fragt die ND, ob Ministerpräsident Alexis Tsipras von der offiziellen Position Griechenlands abgerückt sei, dass der Name der FYROM bei allen Angelegenheiten und zu jeder Zeit, also „erga omnes“, genutzt werden muss. Darüber hinaus wollen die Konservativen wissen, ob Tsipras den Beitritt der FYROM zur NATO bereits zugestimmt habe, auch wenn Skopje irredentistische Formulierungen bisher noch nicht aus seiner Verfassung gestrichen habe. Letztendlich fragt die ND rhetorisch, ob Tsipras die Verhandlungen ohne die Unterstützung seiner Regierung führe. Der kleinere Regierungspartner im Kabinett unter dem Linkspolitiker Tsipras (SYRIZA) ist die rechtspopulistische ANEL. Die offizielle Parteilinie der ANEL ist, dass der Name der FYROM den Begriff  „Mazedonien“ nicht beinhalten darf. Diesen Standpunkt vertritt auch der Parteivorsitzende Panos Kammenos, der unter Tsipras den Posten des Verteidigungsministers innehat.  
Aus dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, dem Megaron Maximou, wurde angesichts dieser Fragen mitgeteilt: „Die Position der griechischen Regierung ist stets klar und deutlich“: Voraussetzung für die Lösung und die Aufnahme der FYROM bei der NATO und der EU sei, dass die Vereinbarung einen zusammengesetzten Namen mit geographischer Angabe beinhalte. „Diese muss gegenüber allen gelten. Voraussetzung dafür ist eine Verfassungsänderung.“
Wieviel innenpolitischen Sprengstoff das Thema birgt, kann man unter anderem daran ermessen, dass Organisationen, die sich gegen eine Vereinbarung mit der FYROM stellen, angekündigt haben, Außenminister Nikos Kotzias wegen „Hochverrates“ anzuzeigen bzw. vor Gericht zu bringen.

Elisa Hübel

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