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Außenministerin Bakojanni erinnert an außenpolitische Verpflichtungen

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Griechenland / Athen. Außenministerin Dora Bakojanni betonte am Donnerstag vor dem Ausschuss für Verteidigung und außenpolitische Fragen, dass Griechenland seinen Verpflichtungen und Vereinbarungen nachkommen wird, die es bereits vor der Krise in Georgien eingegangen ist. Gleichzeitig brachte die Ministerin ihre Beunruhigung über die Entwicklungen in Georgien zum Ausdruck. Angesichts der Tatsache, dass Moskau die Unabhängigkeit der Regionen Südossetien und Abchasien anerkannt hat, verwies Bakojanni darauf, dass dies intensive Proteste seitens der USA, der NATO, der OSZE und der Europäischen Union nach sich zog. Dies sei u.
u.a. auch in der Stellungnahme der französischen Ratspräsidentschaft zum Ausdruck gekommen. Gleichzeitig stellte sie fest „dass wir als Allianz alle vorhandenen Kräfte und Kommunikationskanäle im NATO-Russland-Rat hätten nutzen müssen." In den letzten Jahren hätten sich sehr enge wirtschaftliche Beziehungen und politische Verbindungen mit Russland entwickelt. Es läge daher im griechischen Interesse, die kleineren Probleme, die auf den russisch-griechischen Beziehungen liegen, im Dialog zu lösen. Der georgische Präsident Mikheil Saakashvili habe laut Bakojannis einige „schwerwiegende Fehler" begangen und die „Situation falsch bewertet". Das ändere nichts daran, dass das betroffene Gebiet georgisches Territorium sei. Die griechische Regierung verurteile weiterhin Russlands Einmarsch in die georgischen Gebiete. Allerdings, so die Ministerin: „Wir befinden uns nicht im Kalten Krieg und auch nicht in einer Zeit nach dem Kalten Krieg." Die griechische Außenministerin erinnerte daran, dass Griechenlands Außenpolitik auf der Respektierung internationaler Richtlinien und Gesetzlichkeit basiert, wie das auch auf Zypern, im Kosovo, in Taiwan und in anderen Konflikten zum Ausdruck gekommen sei. Bezüglich des Namenskonflikts der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM), will die Außenministerin die Verhandlungen unter dem UN-Sondervermittler Matthew Nimetz fortsetzen. Bakojanni kritisierte dabei ein „Anwachsen von Irredentismus, Arroganz und verbaler Akrobatik" der Regierung in Skopje. Die meisten Kommentare, die in der letzten Zeit geäußert wurden, seien nur zur internen allgemeinen Meinungsbildung des Volkes gedacht gewesen. Verständlicherweise werde man im Nachbarland „langsam erkennen, dass das Land in Isolation nicht zum Wohlstand kommen kann". Sie betont, dass der euroatlantische Kurs der FYROM direkt mit der Lösung der Namensfrage verbunden sei. „Wenn die Namensfrage gelöst ist, dann hat Griechenland kein Problem mit dem Beitritt der FYROM zu EU und NATO." Der außenpolitische Sprecher der PASOK, Andreas Loverdos, begrüßte in Hinsicht auf den Georgien-Konflikt die Handlungsweise der griechischen Regierung auf der Basis internationalen Rechts. Im Bezug auf den Namensstreit fordert er jedoch eine neue Haltung der griechischen Regierung gegen die „Regierung in Skopje, die nicht kooperieren will und nur die Gespräche sabotiert, indem sie nicht existierende Probleme herbeiredet." (Griechenland Zeitung / mh)
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