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Griechenland bedeutet „Freiheit“: Ex-Bundeskanzlerin Merkel zu Besuch Athen

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Donnerstag (3.7.) während eines Treffens zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis (l.) und der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Donnerstag (3.7.) während eines Treffens zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis (l.) und der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Einen Rückblick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland hat am Donnerstag (3.7.) die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005-2021) gehalten.

In einem Gespräch, in dem sie u. a. ihre auch auf Griechisch erschienene Autobiographie „Freiheit“ vorgestellt hat, erklärte die CDU-Politikerin, dass Griechenland für sie „Freiheit“ bedeute; denn hier sei die Demokratie geboren worden. In ihren Kindheitsjahren in der DDR habe sie in Bulgarien Urlaub gemacht und vom Pirin-Gebirge aus habe sie Griechenland sehen können und sich vorgestellt, wie schön es wohl wäre, „etwas griechischen Wein zu trinken“ und dort ans Meer zu gelangen.
Im Rahmen eines anschließenden Fernsehinterviews erklärte sie, dass sie während der 2010 ausgebrochenen Finanz- und Wirtschaftskrise geglaubt habe, „dass sich etwas ändern muss“. Sie fügte jedoch hinzu, „dass viele Menschen auch sehr viel auf sich genommen haben, um in der Eurozone zu bleiben und damit auch Europa einen guten Dienst erwiesen haben. Wir haben in dieser schweren Situation zusammengehalten.“ Weiterhin hob sie hervor, dass sie im Prinzip nichts anders machen würde: „Die Grundmechanismen waren richtig.“ – Auch in der Gegenwart würde sie in einem solchen Fall wieder mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) kooperieren. Weiterhin sagte Merkel: „Ich glaube, das Griechenland heute auf einem guten Weg ist und dass Beachtliches geleistet wurde.“ Griechenland und Deutschland können weiter zusammenarbeiten, um die Potentiale des Landes weiter zu entwickeln. Allerdings habe sie heute mehr Verständnis dafür, dass Griechenland mehr als drei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Rüstung ausgebe.
Zu der Frage, ob man Griechenland mit „faulen Griechen“ und „Korruption“ verbinden könne, sagte die Ex-Kanzlerin: „Es gibt nicht DIE Griechen und DIE Deutschen; so wie es korrupte deutsche Firmen gibt, leider, so gab es vielleicht auch korrupte griechische Firmen, so gibt es auch fleißigere und nicht so fleißige Menschen in Deutschland und in Griechenland. Ich muss immer den einzelnen Fall betrachten. Wenn ich anfange, eine ganze Nation in ein Klischee zu stecken, dann habe ich schon verloren, und dann werde ich die Probleme nicht lösen können. Und das hat mir oft sehr wehgetan, wenn man gesagt hat ‚die Griechen sind so und so’“. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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