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Dezember 2025 - GRIECHENLAND.NET

Athen und Wien wegen Flüchtlingsproblematik im Clinch

  • Freigegeben in Politik

Den Vorwürfen Athens gegen Wien, dass es in der Flüchtlingsfrage „nicht freundschaftlich“ agiere, folgte heute ein weiterer Schritt der griechischen Regierung. Auf Anordnung von Außenminister Nikos Kotzias wurde die griechische Botschafterin Chryssoula Aliferi aus der Donaumetropole zurückberufen. Als Grund wurde in einer Mitteilung des Ministeriums genannt, dass man damit „die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Staaten und den Völkern Griechenlands und Österreichs schützen“ wolle. Athen hatte sich äußerst kritisch gegen eine von Österreich in Wien initiierte Konferenz vom Mittwoch ausgesprochen, bei der zusammen mit den Westbalkanstaaten Barrieren für Flüchtlinge beschlossen wurden, die ihnen ein Weiterkommen nach Mittel- und Nordeuropa erschweren. In einer Parlamentsdebatte hatte Premier Alexis Tsipras es als „inakzeptabel“ bezeichnet, dass man „Vorkonferenzen zur Flüchtlingsproblematik ohne die Beteiligung Griechenlands“ einberufe. Athen müsse künftig von seinen Partnern ein verantwortungsvolles Handeln einfordern – in einer Krise, die sein Land unverhältnismäßig stark belaste. Schon vor der Wiener Konferenz am Mittwoch hat die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) ihre Grenze für den Großteil der Flüchtlinge abgeriegelt. Es werden nur mehr Iraker und Syrer mit gültigen Dokumenten durchgelassen.
In Griechenland halten sich derzeit an die 15.000 Immigranten auf. Die Gefahr einer weiteren Zuspitzung der Lage macht ein Vorfall deutlich, über den Donnerstagabend griechische Medien berichteten. Am Victoria-Platz unweit des Zentrums, der als „Zwischenlager“ für Flüchtlinge fungiert (s. Foto; eurokinissi), sollen zwei Pakistaner versucht haben, sich selbst zu erhängen. (Griechenland Zeitung/rs)

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Mehr konstruktive Vorschläge

Leserbrief zum Interview mit Giorgos Chondros (GZ 511)

Giorgos Chondros hätte mit Beantwortung der letzten Interviewfrage nach seinem Plan für die Zukunft Griechenlands die Gelegenheit gehabt zu zeigen, dass er mehr kann, als nur linksideologische Begriffshülsen wie „neoliberale Sparpolitik“ oder „Systemkrise des Kapitalismus“ als Problemursache für die schlechte Situation im Land anzuführen und die Schuld dafür der EU/IWF/EZB oder sonst irgendwem außerhalb Griechenlands anzulasten.

Aber statt eines Planes oder wenigstens einer Idee für die Lösung der konkreten und hausgemachten Probleme Griechenlands verweist er wolkig auf „Alternativen, die linke, progressive Kräfte in Europa“ vorbereiten sollen. Das ist entweder ein dürftiges Ablenkungsmanöver oder ein Zeichen der Hilflosigkeit. Wer Griechenland kennt, der weiß, das Land braucht Reformen in so gut wie allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens: in Verwaltung und öffentlichem Dienst auf allen Ebenen, im Schul- und Universitätsbereich, im Gesundheitswesen, im Finanz- und Steuerwesen, im Justizbereich, im Rentenbereich, auf dem Arbeitsmarkt und mehr.

Griechenland braucht vor allem Arbeitsplätze, die Leistungen und Produkte erzeugen, die nachgefragt werden in Europa oder weltweit, die also einen Mehrwert darstellen, keinesfalls weitere Verwaltungsjobs. Investoren, die solche Arbeitsplätze schaffen, kommen aber nur, wenn die Rahmenbedingungen geeignet sind. Und das setzt nun eben die oben genannten Reformen voraus.

Dieser Weg ist sehr mühsam und schwierig und wird eine Generation oder länger dauern. Wenn Giorgos Chondros diesen Weg nicht gehen will, sollte er deutlich machen, wie er Griechenland und sein Volk über Wasser halten will. Diffuse Alternativen, die linke, progressive Kräfte in Europa vorbereiten sollen, reichen dafür keinesfalls aus.

Friedrich Bruckmeyer, Strasslach-Dingharting

Kniefall vor rechts-rechter Partei?

Mit den deutschen Zeitungen jubelt die halbe EU, dass Österreich wieder Grenzkontrollen einführen wird. Das hat die österreichische Bundesregierung mit den Landeshauptleuten trotz massiver Einwendungen von Verfassungsjuristen wegen gravierender verfassungsrechtlicher Bedenken beschlossen. Doch auch ausnahmslos alle Menschenrechts-Organisationen sehen in der Festlegung von Höchstgrenzen für die Aufnahme von Asylwerbern arge Menschenrechtsverletzungen. Aber auch andere rechtlich bindende, internationale Vereinbarungen würde man damit mit Füßen treten.

Völlig unverständlich aber ist nicht nur für uns Österreicher/innen, sondern auch für ausländische Beobachter der politischen Szene in Österreich, dass sich die österreichische Bundesregierung in der Person des Herrn Kleinschmidt einen ausgewiesenen Fachmann auf dem Gebiet des Flüchtlingswesens leistet, aber in entscheidenden Fragen nicht auf ihn hört. Kleinschmidt leitete die größten Flüchtlingslager im Nahen Osten. Er stellt der Festlegung von Obergrenzen bzw. Richtwerten für Asylsuchende – nicht einmal über die Benennung der Zahl besteht innerhalb der Bundesregierung Einvernehmen – ein vernichtendes Zeugnis aus. Klar menschenrechtswidrig sei das, was die Regierung da plane. Die Flüchtlinge, denen man damit die Möglichkeit nähme, würden dann eben in die Illegalität abdriften, wo sie sich polizeilicher Kontrolle entzögen. Ähnlich wirkungslos würden sich übrigens auch die „hot spots“ erweisen. Wer nämlich keine Aussicht auf Gewährung eines Asyls hätte, würde sie ganz einfach umgehen.

Ein Kniefall vor dem Parteiführer der rechts-rechten Partei, der Freiheitlichen Partei Österreichs, kann es aber nur sein, dass die österreichische Innministerin den Griechen mit dem Ausschluss aus dem Schengen-Raum droht, wenn sie die Außengrenzen der EU nicht besser schützten. Sie kann diese Aufforderung jedoch nur in einem Anfall von Größenwahn gemacht haben, denn sogar die österreichische Innenministerin müsste wissen, dass sie einen Stein aus dem Fundament der EU reißen würde, sollte sie mit ihrer Forderung Erfolg haben. Statt sich im Nobel-Skiort Österreichs, in Kitzbühel, zusammen mit den Reichen und Schönen im Blitzlichtgewitter zu sonnen, wäre dieser Dame daher dringend zu empfehlen, Lesbos und Samos zu besuchen, um die Leistungen der Griechen für Europa besser einschätzen zu können. Schon deshalb entschuldige ich mich bei den Griechen für die verbale Entgleisung der österreichischen Innenministerin.

Franz Frühwirth, Gastern

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Gewerkschafter und Bauern im Schulterschluss auf den Barrikaden TT

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Die Gewerkschaft der Privatwirtschaft GSEE plant am Mittwoch dem 9. März eine Großkundgebung in Athen. Der Protest richtet sich gegen die von der Regierung geplanten Reformen im System der Renten- und Sozialversicherung. Dieses sei „moralisch untragbar“ und „nicht zu tolerieren“, erklären Gewerkschaftsvertreter. Zudem will die GSEE am Tag, an dem die entsprechende Gesetzesnovelle im Parlament eingebracht wird, einen 24-stündigen Generalstreik durchführen. Daran wollen sich auch andere Gewerkschaften sowie zahlreiche Freiberufler und Wissenschaftler beteiligen.   

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Nachrichtensendung unterbrochen: Anarchisten stürmen ERT-Studio

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Mitglieder der anarchistischen Gruppierung „Rouvikonas“ sind am späten Dienstag während der Abendnachrichten des staatlichen Fernsehsenders ERT ins Studio eingedrungen. Das Live-Programm wurde kurzzeitig unterbrochen. Ein Kameramann wurde leicht verletzt. Die Eindringlinge wurden anschließend verhaftet. Vorgeworfen wird ihnen Hausfriedensbruch, Ausübung von Gewalt, Verursachung von Sachschäden und Beleidigung. Dem 50-jährigen Fahrer der Gruppe wird zusätzlich versuchte gefährliche Körperverletzung gegen Polizisten vorgeworfen. Er soll mit einem Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit auf die anwesenden Ordnungshüter zugerast sein. Verletzt wurde von diesen niemand.

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Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland

ATHEN / ATTIKA

Musikclubs und –bars

Gadjo Dilo ist eine junge griechische Band, die sich 2009 in Athen gegründet hat. Sie besteht aus sechs Musikern: Sängerin, Geiger, Kontrabassist, Akkordeonist und zwei Gittaristen. Sie verbinden die Klänge der Gypsy Jazz Musik oder anders Jazz Manouche mit alten Rembetiko-Liedern aus den 40er und 50er Jahren.
Ihr Name stammt aus dem gleichnamigen Film von Tony Gatlif und bedeutet in der Sprache der Roma soviel wie: „ein kleiner Verrückter“. Viele Lieder sind neu arrangierte Rembetiko-Lieder von Vassilis Tsitsanis. Sie schreiben aber auch eigene Lieder in griechischer, englischer und französischer Sprache. Gadjo Dilo feiert großen Erfolg in Griechenland und beginnt auch europaweit aufzutreten.
Am Samstag, dem 27. Februar um 22 Uhr
Gazarte
Voutadon 32-34, Gazi, www.gazarte.gr

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Das Wetter in Griechenland: Sonne und Wolken im Mix

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Am heutigen Donnerstag (25.2) strahlt wieder teilweise die Sonne über ganz Griechenland. Doch auch Wolken verdecken manchmal die Sonne. Es bleibt aber fast überall trocken. Nur in der Ägäis kann es vereinzelt regnen. Die Höchsttemperaturen mit 20° C werden auf Kreta und auf den Dodekanes-Inseln erreicht. Kälter wird’s in Thrakien mit maximal 12° C.

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Verärgerung über Wien: Athen fordert europäische Lösung der Flüchtlingskrise TT

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Nachdem im Norden Griechenlands der Übergang für afghanische Flüchtlinge gesperrt wurde, stauen sich tausende von ihnen in Hellas. Das Land ist auf der Suche nach einer europäischen Lösung.

Die Flüchtlingskrise nimmt in Griechenland immer unübersichtlichere Dimensionen an. Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sich deshalb am Mittwoch mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen Filippo Grandi getroffen.

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Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland

ATHEN / ATTIKA

Musikclubs und -bars

Imam Baildi ist eine junge Band, die 2007 in Athen gegründet wurde. Das lustige an dem Namen der Gruppe ist, dass es sich dabei um ein Gericht handelt. Imam Baildi wird in Griechenland sowie in der Türkei zubereitet und bedeutet soviel wie: „Der Imam fiel in Ohnmacht”. Es besteht aus gefüllten Auberginen.
Die Gruppe verbindet Rebetikolieder aus den 40er, 50er und 60er Jahren mit neuer griechischer Musik. Sie arrangieren beispielsweise Lieder von Tsitsanis und fügen modernere Klänge hinzu. Ihr Album „Imam Baildi III” feierte großen Erfolg, seitdem treten sie weltweit auf. Es ist ein besonderes Erlebnis, die Gruppe live zu erleben, ein Besuch lohnt sich!
Am Freitag, dem 26. Februar, ab 21.30 Uhr.
Passport Keramikos
Kerameikou 58/Marathonos, www.pass-port.com.gr

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Sorge um weitere Isolation Griechenlands

  • Freigegeben in Politik

Seitdem die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) am Sonntag die Grenzen für den Großteil der Flüchtlinge geschlossen hat, wächst die Anzahl jener, die in Griechenland „eingeschlossen“ werden. Im Moment befinden sich mehr als 12.000 Immigranten, die in erster Linie über die Türkei auf griechisches Territorium gelangt sind, im Lande. Wie Medienberichte zeigten, spielten sich zum Teil dramatische Szenen ab. Da beispielsweise Afghanen der Grenzübertritt bei Idomeni weiter in die FYROM verweigert wird, transportierte die Polizei hunderte von ihnen in Lager bei Thessaloniki oder anderen Städten. Viele der Afghanen verließen jedoch bei einem Halt die Busse und versuchten, zu Fuß wieder zurück zur Grenze zu kommen.

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