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Dezember 2025 - GRIECHENLAND.NET

Endstation Griechenland

Die schlimmsten Befürchtungen Griechenlands bezüglich der Flüchtlingspolitik Österreichs scheinen Realität zu werden. Beim Treffen der sogenannten „Westbalkanländer“ in Wien am Mittwoch (24.2.), zu welchem Griechenland nicht eingeladen wurde, sagte die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, dass Österreich seine Grenzen demnächst für Flüchtlinge komplett schließen werde. Bereits jetzt hat das Land die Aufnahme von Flüchtlingen, die über die Balkanroute kommen, auf 80 Asylanträge pro Tag begrenzt. Damit wurde schon ein beachtlicher Rückstau von Menschen in Griechenland hervorgerufen.

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Die Crux mit den Namen

Es tut mir leid, Jens Rohmann und seinem Artikel zu den griechischen Vornamen in der GZ 511 in ein paar Fällen widersprechen oder ergänzen zu müssen. Mein Freund Sakis ist auf den Namen Theodosios getauft, und alle Popis, die ich zumindest kenne, sind auf Pinelopi zurückzuführen. Am meisten werden aber betrübt sein die unzähligen Taki (-des), wenn Sie die am Namenstag des Stadtheiligen von Thessaloniki, Dimitris (Dimitrios), am 26. Oktober nicht anrufen und Chronia Polla wünschen.

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Das Jahr 2015 verzeichnet größte Zunahme der Armut seit Krisenbeginn in Griechenland

  • Freigegeben in Chronik

Mit acht Prozent Zunahme ist die relative Armut in Griechenland 2015 erstmals seit Beginn der griechischen Sparprogramme 2010 erheblich angestiegen. Dies geht aus Daten der griechischen Zentralbank hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Als relative Armut gilt ein Einkommen von höchstens 60 % am Durchschnittseinkommen. Als wichtigste Ursache nennt die Bank von Griechenland die zusätzlichen Belastungen nach dem Abschluss des dritten Sparabkommens im Sommer, die in erster Linie Erhöhungen bei Steuern und Sozialabgaben mit sich brachten. Unterm Strich kommt der Report der Notenbank zu dem Schluss, dass Ausgabenkürzungen das verfügbare Einkommen der Haushalte weniger belasten als Steuererhöhungen.

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Gastfreundlich oder gastfeindlich?

Zum Artikel über den Namen des Schwarzen Meeres (GZ 499), möchte ich meine etwas differenzierte Meinung äußern. In dem Beitrag von Niki Eideneier wiederholt sie die herrschende Auffassung, der griechische Name dieses Meeres εύξεινος πόντος (ngr. éfxinos póntos, agr. éuxinos <bitte e+u lesen und nicht etwa óixinos) „das gastliche, das gastfreundliche Meer“, das wiederum aus einem euphemistisch entstandene άξεινος πόντος (agr. áxejnos póntos), das „ungastlich, gastfeindlich“ bedeutet (so genannt wegen der heftigen Stürme). Hier muss ich leider widersprechen. Das Wort άξεινος kann nicht „gastun-freundlich“ oder „fremdenfeindlich“ bedeuten, sondern eigentlich „der ohne Fremden“ und εύξεινος nicht „gastlich, gastfreundlich“, sondern „der gute Fremde“. 

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Wolken und Regen über Griechenland

  • Freigegeben in Wetter

Am heutigen Freitag (26.2) wird es in Nord- und Zentralgriechenland regnen. Ansonsten bleibt es im übrigen Hellas wolkig mit ein wenig Sonne hier und da. Die Höchsttemperaturen werden heute auf Rhodos mit 20° C gemessen. Kälter wird’s in Epirus, wo das Thermometer maximal 9° C anzeigt.

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JA – zum Friedensnobelpreis für griechische Helfer

Beim Lesen des Artikels „Tragödien ohne Ende an Europas Grenzen“ (GZ516) wurde mir mal wieder bewusst, wie einzigartig die Leistungen Griechenlands in den letzten Monaten bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise sind. Allein seit Anfang des Jahres kamen 44.000 Menschen über den Fluchtweg Ägäis auf verschiedene griechische Inseln, 158 von ihnen mussten hierfür mit ihrem Leben bezahlen. Deshalb habe ich die Petition zur Vergabe des Friedensnobelpreises an griechische Helfer unterschrieben.

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Athen und Wien wegen Flüchtlingsproblematik im Clinch

  • Freigegeben in Politik

Den Vorwürfen Athens gegen Wien, dass es in der Flüchtlingsfrage „nicht freundschaftlich“ agiere, folgte heute ein weiterer Schritt der griechischen Regierung. Auf Anordnung von Außenminister Nikos Kotzias wurde die griechische Botschafterin Chryssoula Aliferi aus der Donaumetropole zurückberufen. Als Grund wurde in einer Mitteilung des Ministeriums genannt, dass man damit „die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Staaten und den Völkern Griechenlands und Österreichs schützen“ wolle. Athen hatte sich äußerst kritisch gegen eine von Österreich in Wien initiierte Konferenz vom Mittwoch ausgesprochen, bei der zusammen mit den Westbalkanstaaten Barrieren für Flüchtlinge beschlossen wurden, die ihnen ein Weiterkommen nach Mittel- und Nordeuropa erschweren. In einer Parlamentsdebatte hatte Premier Alexis Tsipras es als „inakzeptabel“ bezeichnet, dass man „Vorkonferenzen zur Flüchtlingsproblematik ohne die Beteiligung Griechenlands“ einberufe. Athen müsse künftig von seinen Partnern ein verantwortungsvolles Handeln einfordern – in einer Krise, die sein Land unverhältnismäßig stark belaste. Schon vor der Wiener Konferenz am Mittwoch hat die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) ihre Grenze für den Großteil der Flüchtlinge abgeriegelt. Es werden nur mehr Iraker und Syrer mit gültigen Dokumenten durchgelassen.
In Griechenland halten sich derzeit an die 15.000 Immigranten auf. Die Gefahr einer weiteren Zuspitzung der Lage macht ein Vorfall deutlich, über den Donnerstagabend griechische Medien berichteten. Am Victoria-Platz unweit des Zentrums, der als „Zwischenlager“ für Flüchtlinge fungiert (s. Foto; eurokinissi), sollen zwei Pakistaner versucht haben, sich selbst zu erhängen. (Griechenland Zeitung/rs)

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Mehr konstruktive Vorschläge

Leserbrief zum Interview mit Giorgos Chondros (GZ 511)

Giorgos Chondros hätte mit Beantwortung der letzten Interviewfrage nach seinem Plan für die Zukunft Griechenlands die Gelegenheit gehabt zu zeigen, dass er mehr kann, als nur linksideologische Begriffshülsen wie „neoliberale Sparpolitik“ oder „Systemkrise des Kapitalismus“ als Problemursache für die schlechte Situation im Land anzuführen und die Schuld dafür der EU/IWF/EZB oder sonst irgendwem außerhalb Griechenlands anzulasten.

Aber statt eines Planes oder wenigstens einer Idee für die Lösung der konkreten und hausgemachten Probleme Griechenlands verweist er wolkig auf „Alternativen, die linke, progressive Kräfte in Europa“ vorbereiten sollen. Das ist entweder ein dürftiges Ablenkungsmanöver oder ein Zeichen der Hilflosigkeit. Wer Griechenland kennt, der weiß, das Land braucht Reformen in so gut wie allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens: in Verwaltung und öffentlichem Dienst auf allen Ebenen, im Schul- und Universitätsbereich, im Gesundheitswesen, im Finanz- und Steuerwesen, im Justizbereich, im Rentenbereich, auf dem Arbeitsmarkt und mehr.

Griechenland braucht vor allem Arbeitsplätze, die Leistungen und Produkte erzeugen, die nachgefragt werden in Europa oder weltweit, die also einen Mehrwert darstellen, keinesfalls weitere Verwaltungsjobs. Investoren, die solche Arbeitsplätze schaffen, kommen aber nur, wenn die Rahmenbedingungen geeignet sind. Und das setzt nun eben die oben genannten Reformen voraus.

Dieser Weg ist sehr mühsam und schwierig und wird eine Generation oder länger dauern. Wenn Giorgos Chondros diesen Weg nicht gehen will, sollte er deutlich machen, wie er Griechenland und sein Volk über Wasser halten will. Diffuse Alternativen, die linke, progressive Kräfte in Europa vorbereiten sollen, reichen dafür keinesfalls aus.

Friedrich Bruckmeyer, Strasslach-Dingharting

Kniefall vor rechts-rechter Partei?

Mit den deutschen Zeitungen jubelt die halbe EU, dass Österreich wieder Grenzkontrollen einführen wird. Das hat die österreichische Bundesregierung mit den Landeshauptleuten trotz massiver Einwendungen von Verfassungsjuristen wegen gravierender verfassungsrechtlicher Bedenken beschlossen. Doch auch ausnahmslos alle Menschenrechts-Organisationen sehen in der Festlegung von Höchstgrenzen für die Aufnahme von Asylwerbern arge Menschenrechtsverletzungen. Aber auch andere rechtlich bindende, internationale Vereinbarungen würde man damit mit Füßen treten.

Völlig unverständlich aber ist nicht nur für uns Österreicher/innen, sondern auch für ausländische Beobachter der politischen Szene in Österreich, dass sich die österreichische Bundesregierung in der Person des Herrn Kleinschmidt einen ausgewiesenen Fachmann auf dem Gebiet des Flüchtlingswesens leistet, aber in entscheidenden Fragen nicht auf ihn hört. Kleinschmidt leitete die größten Flüchtlingslager im Nahen Osten. Er stellt der Festlegung von Obergrenzen bzw. Richtwerten für Asylsuchende – nicht einmal über die Benennung der Zahl besteht innerhalb der Bundesregierung Einvernehmen – ein vernichtendes Zeugnis aus. Klar menschenrechtswidrig sei das, was die Regierung da plane. Die Flüchtlinge, denen man damit die Möglichkeit nähme, würden dann eben in die Illegalität abdriften, wo sie sich polizeilicher Kontrolle entzögen. Ähnlich wirkungslos würden sich übrigens auch die „hot spots“ erweisen. Wer nämlich keine Aussicht auf Gewährung eines Asyls hätte, würde sie ganz einfach umgehen.

Ein Kniefall vor dem Parteiführer der rechts-rechten Partei, der Freiheitlichen Partei Österreichs, kann es aber nur sein, dass die österreichische Innministerin den Griechen mit dem Ausschluss aus dem Schengen-Raum droht, wenn sie die Außengrenzen der EU nicht besser schützten. Sie kann diese Aufforderung jedoch nur in einem Anfall von Größenwahn gemacht haben, denn sogar die österreichische Innenministerin müsste wissen, dass sie einen Stein aus dem Fundament der EU reißen würde, sollte sie mit ihrer Forderung Erfolg haben. Statt sich im Nobel-Skiort Österreichs, in Kitzbühel, zusammen mit den Reichen und Schönen im Blitzlichtgewitter zu sonnen, wäre dieser Dame daher dringend zu empfehlen, Lesbos und Samos zu besuchen, um die Leistungen der Griechen für Europa besser einschätzen zu können. Schon deshalb entschuldige ich mich bei den Griechen für die verbale Entgleisung der österreichischen Innenministerin.

Franz Frühwirth, Gastern

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Gewerkschafter und Bauern im Schulterschluss auf den Barrikaden TT

  • Freigegeben in Politik

Die Gewerkschaft der Privatwirtschaft GSEE plant am Mittwoch dem 9. März eine Großkundgebung in Athen. Der Protest richtet sich gegen die von der Regierung geplanten Reformen im System der Renten- und Sozialversicherung. Dieses sei „moralisch untragbar“ und „nicht zu tolerieren“, erklären Gewerkschaftsvertreter. Zudem will die GSEE am Tag, an dem die entsprechende Gesetzesnovelle im Parlament eingebracht wird, einen 24-stündigen Generalstreik durchführen. Daran wollen sich auch andere Gewerkschaften sowie zahlreiche Freiberufler und Wissenschaftler beteiligen.   

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