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Das Jahr 2015 verzeichnet größte Zunahme der Armut seit Krisenbeginn in Griechenland

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Das Jahr 2015 verzeichnet größte Zunahme der Armut seit Krisenbeginn in Griechenland

Mit acht Prozent Zunahme ist die relative Armut in Griechenland 2015 erstmals seit Beginn der griechischen Sparprogramme 2010 erheblich angestiegen. Dies geht aus Daten der griechischen Zentralbank hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Als relative Armut gilt ein Einkommen von höchstens 60 % am Durchschnittseinkommen. Als wichtigste Ursache nennt die Bank von Griechenland die zusätzlichen Belastungen nach dem Abschluss des dritten Sparabkommens im Sommer, die in erster Linie Erhöhungen bei Steuern und Sozialabgaben mit sich brachten. Unterm Strich kommt der Report der Notenbank zu dem Schluss, dass Ausgabenkürzungen das verfügbare Einkommen der Haushalte weniger belasten als Steuererhöhungen.

Im Gegensatz zu den Daten des letzten Jahres wurde in fast allen bisherigen Krisenjahren ein Rückgang der relativen Armut in Griechenland verzeichnet. Konkret ging die relative Armut 2010 um 0,4 %, 2011 um 2,18 % und 2014 gar um 7,1 % zurück. Nur 2012 blieb sie gegenüber dem Vorjahr gleich, und 2013 stieg sie um 1,5 % leicht an.
Die sinkenden Armutszahlen trotz Krise und Rezession lassen sich teilweise damit begründen, dass das Durchschnittseinkommen, das als Berechnungsgrundlage gilt, ebenfalls erheblich gesunken ist. Vor allem 2010 und 2011 gab es wegen der harschen Einschnitte bei Löhnen und Renten sowie neuer und erhöhter Steuern relativ starke Rückgänge um 4,2 % bzw. 6,9 %. 2012 und 2013 kam es zu weiteren Einkommenseinbußen von durchschnittlich 2 % bzw. 3,1 %. 2014 stieg das Durchschnittseinkommen der griechischen Haushalte wegen der leicht verbesserten Konjunktur und verhaltenen Steuererleichterungen um 1,2 % erstmals wieder leicht an. 2015 kam es wieder zu einem marginalen Rückgang um 0,3 %.

(Griechenland Zeitung / ak, Foto: © Eurokinissi)

 

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