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Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am Dienstag und Mittwoch dieser Woche, im Rahmen des 4. Sozialen Griechisch-Russischen Forums, Athen einen offiziellen Besuch abgestattet. In der griechischen Hauptstadt hat er sich u. a. mit Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos und mit Ministerpräsident Alexis Tsipras getroffen. Erörtert wurde u. a. der Krieg in Syrien. Die politische Führung Griechenlands hat sich für eine sofortige Beendung der Gewalt in diesem Land eingesetzt.

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Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:16

Hoher Wellengang

Der Aufmacher in Balkenlettern der Griechenland Zeitung 548 „Hoher Wellengang in der Ägäis“ zieht den Leser sofort in seinen Bann. Schon nach den ersten Sätzen wird ihm klar, was damit gemeint ist. Denn wieder einmal bestätigt sich im Verhältnis Griechenlands zur Türkei das Sprichwort, dass der Friedlichste nicht in Frieden leben kann, wenn’s dem Nachbarn nicht gefällt. Der türkische Ministerpräsident macht es den Griechen tatsächlich nicht leicht, mit den Türken in gut nachbarlichen Beziehungen leben zu können. Betreibt er doch eine Politik der Nadelstiche, um im Inland seinen Ruf als starker Mann zu festigen. Diesem Ziel ordnet er alles unter und zieht sogar zwischenstaatliche Verträge in Zweifel, die 1923 in Lausanne zwischen Athen und Ankara abgeschlossen worden sind. Viel gefährlicher als der Streit um 16 Ägäis-Inseln ist aber das wieder aufkeimende Zweckbündnis zwischen Putin und Erdogan für die Griechen, das seit dem Abschuss eines russischen Kampfbombers im syrischen Grenzgebiet durch die türkische Armee auf Eis gelegen ist. Erst seit Erdogans Staatsbesuch in Moskau vor einigen Wochen lebte diese Freundschaft wieder auf. Am 10. Oktober war Putin nun auf Gegenbesuch in Ankara, um dort das russische Engagement bei gemeinsamen Wirtschaftsprojekten zu bekräftigen. Tipps könnte er Erdogan allerdings auch gegeben und ihm seine Unterstützung für den Fall zugesagt haben, dass Erdogan tatsächlich vorhaben sollte, sich die 16 Ägäis-Inseln einzuverleiben. Erfahrungen auf diesem Gebiet hat Putin gesammelt, als er die Krim annektierte. Arge Zweifel sind nämlich berechtigt, ob der Westen in einem solchen Fall genau so scharf reagieren würde, wie er das bei Putin getan hat, wenn sich der Nato-Staat Türkei unter Führung Erdogans über das Völkerrecht hinwegsetzte und die griechischen Inseln annektierte. Franz Frühwirth, Gastern/Österreich
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Für Irritationen in der griechischen Hauptstadt sorgten jüngste Ausführungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Er hatte am Samstag in einer Rede an der Universität der nordosttürkischen Stadt Rize von „Grenzen des Herzens“ der Türkei gesprochen, wobei er sich auf die einstigen Gebiete des Osmanischen Reiches bezog. Dabei ließ er auch das griechische Westthrakien – in dem eine türkischstämmige griechische Minderheit lebt – sowie Thessaloniki bei seinen Überlegungen nicht aus.
Das griechische Außenministerium reagierte prompt. „Das öffentliche Wiederaufgreifen historischer Themen und vor allem von Landesgrenzen, die im Vertrag von Lausanne endgültig und unwiderruflich geregelt worden sind […] ist provokativ und unterminiert die Stabilität in der Region“, hieß es dort.

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Griechenland hat eine Protestnote an die NATO geschickt. Anlass dafür war die Präsenz türkischer U-Boote im September in der Ägäis. Die Zeitung „Kathimerini“ berichtete, dass vor allem die Gewässer rund um die griechischen Inseln Samothraki, Limnos, Chios, Mytilini, Rhodos, Karpathos, Kasterlorizo sowie nördlich vor Kreta betroffen gewesen seien.

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Die Stimmung zwischen den beiden Nachbarländern Griechenland und Türkei trübt sich wieder einmal ein. Im Rahmen eines Treffens mit Gemeindevorstehern in Ankara hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Vertrag von Lausanne aus dem Jahre 1923 in Frage gestellt. Er sprach von „unfairen Bestimmungen“ und einer „Niederlage der Türkei“. Als Beispiel nannte er die griechischen Ägäis-Inseln, die in „Rufweite“ der Türkei liegen.
Es gäbe noch immer einen „Kampf darum, was ein Festlandsockel sei, „und welche Grenzen wir auf dem Land und in der Luft haben“, so der türkische Staatschef. „Diejenigen, die sich damals an den Verhandlungstisch setzten“, so monierte er, seien den realen Umständen nicht gerecht geworden.

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