EU-Kommissar Moscovici als Vermittler zu Gast in Athen
Am Dienstag und Mittwoch stattet der EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici Athen einen offiziellen Besuch ab. Er wird sich über die Fortschritte des Spar- und Reformprogrammes informieren und auf die Durchsetzung der vereinbarten Maßnahmen drängen. Im Vordergrund der Gespräche stehen aber auch Gegenmaßnahmen, damit etwa eine Mehrwertsteuer von 23 % in der privaten Bildung verzichtet werden kann. Ein weiterer Diskussionspunkt ist die von den Geldgebern geforderte Versteigerung von Immobilien und sonstigen Eigentums, wenn die aufgenommenen Kredite nicht bedient werden können oder im Falle von Schulden gegenüber der öffentlichen Hand.
Akute Flüchtlingssituation in Athen
Die Flüchtlingskatastrophe weitet sich immer weiter aus. Betroffen ist auch die griechische Hauptstadt. Der Athener Viktoria-Platz ist in diesen Tagen abermals Notquartier für über tausend Flüchtlinge. Beim Verlassen der U-Bahnstation „Viktoria“ steht man unmittelbar auf dem Platz, der zu einem Sammelpunkt für Asylsuchende wurde. Angesichts der kälter werdenden Temperaturen sitzen und liegen hier Menschen, die buchstäblich alles angezogen haben, was sie mit sich führen. Sie warten auf Busse, die sie in die vom Staat eingerichteten Unterkünfte in Galatsi, Elliniko und Elaiona bringen.
In Griechenland beginnt ein Monat der Proteste TT
Die Proteste gegen den Sparkurs der Regierung kommen langsam in Fahrt. Mobil machen verschiedene Gruppierungen wie Schüler, Studenten und Lehrer, aber auch Seeleute und Angestellte der Athener U-Bahn sowie von Krankenhäusern. Am 12. November findet ein Generalstreik statt.
Unzufriedenheit über Verwaltung des Flüchtlingsstromes durch die EU
Mehr als neun von zehn Griechen 91,8 % sind mit der Verwaltung des Flüchtlingsstroms durch die europäischen Politiker unzufrieden. Gegenteiliger Ansicht sind lediglich 6,4 %. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Kapa Research“, die im Auftrag der Sonntagszeitung „To Vima“ durchgeführt worden ist.
Abriss des Grenzzauns am Evros in Nordgriechenland „derzeit nicht möglich“ TT
Das Massensterben auf dem Meer hat der Forderung nach einem Abbau des Grenzzauns zwischen Griechenland und der Türkei neue Nahrung gegeben. Die zwölf Kilometer lange Sperranlage war 2012 an einem Abschnitt nahe der türkischen Stadt Edirne gebaut worden, wo die Grenze nicht in der Mitte des Flusses Evros (türkisch Meriç) verläuft, sondern über Land.