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Ein Streifzug durch Psyrri (Teil 2)

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Ein Streifzug durch Psyrri (Teil 2)

Die zwei Gesichter von Psyrri: Tag- und Nacht Psyrri ist ein Viertel, in dem vor allem die Athener ausgehen, weniger die Touristen, die sich meistens an die Plαka halten. Und es hat zwei Gesichter, ein Tag- und ein Nachtgesicht. Tagsüber findet hier immer noch ein Gutteil der traditionellen Aktivitäten statt, d.h. die Manufakturen sind in Betrieb, oder zahlreiche Spezialläden, die mit dem nahegelegenen Markt zusammenhängen, gehen ihren Geschäften nach. Wer zu dieser Zeit Psyrri aufsucht, geht dort meistens spazieren, einkaufen oder Kaffee trinken, oder man isst zu Mittag.


Abends wandelt sich das Bild: Die nächtliche Dunkelheit hat die Bausünden der vergangenen Jahrzehnte verschluckt; das Leben spielt sich vor allem in den Fußgängerzonen ab, wo die Lokale liegen, und durch die zahlreichen Kerzen auf den Tischen kommt ein Hauch von Romantik auf. Viele der Nachtschwärmer gehen nach dem Besuch eines der Theater oder des Kinos "Cinι Psyrri" essen und danach in die Bar oder in den Club, denn hier findet man alles - für Athen eher ungewöhnlich - auf einem Fleck. In mancher Hinsicht erinnert Psyrrν an das Ladαdika-Viertel in Thessaloniki. Doch auch der auf Sehenswürdigkeiten erpichte Tourist kann in dem alten Viertel noch einiges finden.

Interessante Kirchen und Baudenkmäler

An byzantinischen Kirchen ist in erster Linie die Kirche Αgii Asσmati am Rande von Psyrrν (in der Ermoϊ-Sraße am U-Bahnhof Thissνo) erwähnenswert. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert. Eine weitere Kirche aus dem Mittelalter, diesmal im Herzen des Viertels, ist Αgii Anαrgyri an der gleichnamigen Straße (Agνon Anargύron), geweiht den Arztheiligen Kosmαs und Damianσs. Bemerkenswert an diesem Bau ist die umlaufende Dekoration aus Ziegeln mit "pseudokufischen" Ornamenten, die der kufischen Schriftart des Arabischen nachempfunden sind. So wurde im Mittelalter häufig gebaut. In der Odσs Evripνdou findet man außerdem eine winzige Kapelle, aus deren Dach eine römische Säule ragt. Es handelt sich um die Johannes d. Täufers geweihte Kirche Αgios Ioαnnis tis Kolσnas. Schließlich befindet sich in Psyrrν auch noch die aus dem 20. Jahrhundert stammende Kathedrale der zahlreichen in Athen lebenden Armenier, erkennbar an dem für die armenische Kirchenarchitektur charakteristischen polygonalen Dach. Von den klassizistischen Bauten des Viertels ist vor allem das ehemalige Kriminalgericht, Odσs Kakourgodikνou, von Interesse. Leider ist der Bau von der Denkmalpflege vernachlässigt worden und verfallen. Nach dem schweren Erdbeben vom 7. September 1999 wurde er sogar als abbruchreif eingestuft, so wie übrigens viele Gebäude der Altstadt - erkennbar ist dieses Schicksal am aufgesprühten roten Kreuz.

Griechenland Zeitung

Unser Foto (© Griechenland Zeitung / Melanie Schümer) zeigt ein Dachcafé mit Blick auf die Akropolis in dem lebhaften Athener Viertel Psyrri.

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