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Als Pfadfinder im Großstadtdschungel (Teil 1)

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Als Pfadfinder im Großstadtdschungel (Teil 1)

Zu Fuß und mit dem Taxi durch Athen Wie bewegt man sich am besten in Athen, einer Stadt, die zumindest nach europäischem Maßstab völlig anderen Regeln folgt als denen, die wir von Haus aus gewohnt sind? Zu diesem Thema stellte hellasproducts einige Faustregeln zusammen.

Abenteuer zu Fuß

Wer gern zu Fuß geht, wird in Athen leider kaum auf seine Kosten kommen, sofern er das historische Zentrum mit seinen zahlreichen Fußgängerzonen hinter sich lassen will. Wenn überhaupt so etwas wie ein Bürgersteig vorhanden ist, dann ist er entweder zugeparkt, oder es steht der Müllcontainer drauf, falls nicht eines der kümmerlichen Bäumchen oder ein Kiosk den Weg versperrt. Also macht man es wie die Einheimischen und geht gleich auf der Fahrbahn. Und zwar am besten gegen die Fahrtrichtung (fast alle Athener Straßen sind Einbahnstraßen), um nicht ständig den Verkehr im Rücken zu haben. Unbedingt beachten sollte man, dass kaum ein Fahrer beim Abbiegen jemals für einen Fuίgδnger stehen bleiben würde, ob er nun Grün hat oder nicht. Sich niemals nach der Fußgängerampel zu richten, ist eine Regel, die im Zweifelsfall lebenswichtig sein kann. Wer sich einmal an diese Fortbewegungsweise gewöhnt hat, wird in Athen sogar das tun können, was man gerade in dieser Stadt am allerwenigsten erwarten würde, nämlich flanieren.

Unterwegs mit dem Taxi

Wer längere Strecken zurücklegen will oder in Eile ist und ein bestimmtes Ziel hat, wird wohl den öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorzug geben, wozu in Athen gewissermaßen auch die Taxen zählen. Denn die Taxifahrer besetzen wegen der niedrigen Tarife ihren Wagen gerne doppelt und dreifach, so dass es vorkommen kann, dass man sich seine Droschke (aber keinesfalls das Entgelt!) mit wildfremden Leuten teilen muss. Umgekehrt wird man aber auch zu Stoßzeiten ein Taxi finden, vorausgesetzt es fährt jemand in dieselbe Richtung. Daher sollte man nie davor zurückschrecken, auch besetzte Taxen anzuhalten und dem Fahrer das Fahrziel entgegenzubrüllen (die meisten sind übrigens bewundernswerte Lippenleser).

Athen hat im statistischen Mittel die meisten Taxen der Welt (weshalb sie auch die Busspuren nicht benutzen dürfen: es sind zu viele) und sicherlich mit die billigsten unter den europäischen Großstädten. Für den Preis, bei dem etwa in Berlin das Taxameter angeworfen wird, kommt man hier schon durch die halbe Stadt. Wenn man zu anderen Fahrgästen zusteigt, sollte man sich die bisherige Summe merken, die von der Endsumme subtrahiert wird. Viele Fahrgäste betonen auch gegenüber dem Fahrer den Taximeter-Stand, bei dem sie zugestiegen sind, damit es hinterher keinen Ärger gibt. Zur Vermeidung von Missverständnissen sollte man auch wissen, dass die Taxifahrer zu der zu zahlenden Differenz auch den Grundtarif von zur Zeit 250 Drachmen (0,73 €) addieren. Die übrigen Tarife - sie stehen als Anschlag auch im Wagen - gestalten sich folgendermaßen: Kilometertarif: 80 Dr. (0,23 €); nachts (24 bis 5 Uhr) und außerhalb der Grenzen Groß-Athens 150 Dr. (0,44 €); Mindesttarif 500 Dr. (1, 47 €) Zuschläge: Häfen, Bahnhöfe und Busbahnhöfe 200 Dr. (0,59 €); Flughafen 400 Dr. ( 1,18 €) - dieser Zuschlag wird durch den neuen Flughafen vermutlich auf 1.000 Dr. (2,90 €) steigen; Gepäck über 10 kg 100 Dr. pro Gepäckstück (0,29 €). Die meisten Athener Taxifahrer sind übrigens besser als ihr Ruf.

Griechenland Zeitung

Unser Foto (© Griechenland Zeitung / Mara Gassel) zeigt eine belebte Gasse mit Cafés im Zentrum Athens.

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