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Die Insel Paros

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Die Insel Paros

Paros gehört neben Mykonos und Santorin zu den bekanntesten Kykladen-Inseln, die sich dem Tourismus geöffnet haben und in den Sommermonaten Tausende von Urlaubern beherbergen. Aufgrund der guten Verkehrsverbindungen (seit 1982 gibt es einen Flugplatz), der zahlreichen schönen Strände und vor allem der beiden reizvollen Orte Parikia und Naoussa ist Paros in der Hochsaison recht gut besucht.

Landschaftlich wirkt die Insel trotz des 771 Meter hohen Agios Ilias Massivs sanft und besitzt große fruchtbare Ebenen. Die landwirtschaftliche Produktion konnte sogar gesteigert werden, so dass die Bauern nicht nur für den Eigenbedarf produzieren. An erster Stelle steht die Weinherstellung, doch man baut auch Gerste an, die den Athener Bierbrauereien geliefert wird. In Naoussa besitzt Paros einen der größten Fischerhäfen der Kykladen mit etwa 50 hauptberuflichen Fischern. Dennoch ist der Fremdenverkehr der bedeutendste Wirtschaftsfaktor: Viele Einwohner von Paros verdienen in den vier Sommermonaten den größten Teil ihres Jahreseinkommens.
Die Orte im Landesinneren leiden wie die meisten Kykladendörfer unter Abwanderung, doch aufgrund der touristischen Entwicklung und des Wachstums der Küstenorte hält sich der Bevölkerungsverlust insgesamt in Grenzen.

Geschichte der Insel Paros

Erste Siedlungsspuren datieren aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Seit der frühen Bronzezeit ist eine Besiedlung an der Stelle des heutigen Parikia nachweisbar. Aus dieser Zeit stammen die Marmoridole von Plastiras, die vom üblichen Stil der Kykladenkultur abweichen. Einige dieser Marmoridole des Plastiras Typs sind im Archäologischen Museum von Paros zu sehen.
Ab 1000 v. Chr. wurde Paros von Ionern besiedelt, die durch dorische Stämme vom attischen Festland verdrängt wurden. Der geschätzte Hafen von Parikia trug zur Entwicklung einer florierenden Handelsschifffahrt bei, so dass die ionische Polis mit dem Export des begehrten Marmorgesteins der Insel reich und mächtig wurde. 680 v. Chr. brachte Paros die Goldminen von Thasos unter seine Kontrolle und stellte als eine der ersten Kykladeninseln eigene Münzen her. Aus dieser klassischen Zeit sind nur noch wenige Spuren erhalten, doch allein wegen des herrlichen Blicks auf Mykonos und die heilige Insel Dilos lohnt sich eine Wanderung zum Dilion, einem Heiligtum der Ioner an der Nordwestküste. Erkennbar sind noch die Fundamente des Tempels.
Wie die meisten Ionischen Stadtstaaten stand Paros in den Perserkriegen zunächst gegen Athen und trat nach zwei Belagerungen und dem Sieg der Athener in der Schlacht bei Salamis mit dem höchsten Tribut dem Delisch-attischen Seebund bei. Im Jahre 1207 wurde Paros Teil des venezianischen Herzogtums Naxos. Die Venezianer errichteten zur Befestigung der Insel das Kastro von Parikia sowie Kastelle bei Naoussa und auf dem Kap Kefalos.

B.Scharfenberger

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