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Was mich mit Griechenland verbindet

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Was mich mit Griechenland verbindet

Seit nun fast 30 Jahren verbringe ich meine Urlaube in Griechenland. Meine erste Reise war eine sogenannte Glücksreise vom Veranstalter. Ich wusste nur, es geht nach Kreta. Ort und Pension waren unbekannt. Die Reise führte mich an die Südküste von Kreta in den Ort Ag. Galini. Schon nach ein paar Tagen war ich überwältig von der Herzlichkeit der Menschen mir gegenüber. Ich wurde zu einer Hochzeit eingeladen und der Pensionswirt ging mit mir wandern. Nach den 14 Tagen Urlaub war mir klar, von diesem Griechenland will ich mehr sehen.

Die folgenden Jahre ging es dann mit Freunden und Rucksack auf dem Rücken  
zum Inselhopping. Es sind für mich Momente, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
Da kommst du in Piräus mit dem Bus an und du weißt noch gar nicht wohin die Reise mit dem Schiff gehen soll. Erst im Fährbüro wurde geschaut, welche Fähre am Abend fährt und wohin.
Hatte man ein Ziel gefunden, dann ging es am Abend auf die Fähre, natürlich nur Deckpassage. Zum Schlafen kam man allerdings fast nie, denn dort war immer etwas los, entweder man traf dort auch auf Rucksackreisende, mit denen man manchmal spontan ein Stück der Reise sogar zusammen machte, oder man traf auf Griechen, die uns zum Ouzo einluden. Es kam nie Langeweile auf.

1994 warten auf die F hre in Paleochora Kreta small2


Auf diese Art und Weise des Reisens habe ich sehr viele Inseln in der Ägäis, und die unterschiedliche Vielfalt der Landschaften kennengelernt. Und überall auf den Inseln spürte man die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bewohner uns gegenüber.
Leider war man aber nur 3 bis 4 Tage auf einer Insel, denn man wollte ja weiter auf die
nächste Insel. So konnte man natürlich keinen engeren Kontakt zu den Inselbewohnern
aufnehmen. Aber für uns war es einfach toll, wenn wir Daheim erzählen konnten, wie viele  Inseln man im Urlaub angesteuert hatte. Ganz toll in Erinnerung bleiben da für mich die Inseln Naxos, Iraklia, Amorgos, Patmos, Ikaria und ganz besonders die kleine Vulkaninsel Nissyros. Auf all diesen Inseln kann man toll wandern.


Seit ein paar Jahren habe ich den Rucksack in einen Koffer mit Rädern eingetauscht (ich
habe Rücken). Auch damit lässt es sich gut durch Griechenland reisen.
In den letzten fünf Jahren habe ich mein Paradies entdeckt. Der Peloponnes! Ich wohne in dem kleinen Ort Paralia Tyros an der Ostküste  und mache von dort aus Wanderungen oder Touren mit dem Auto. Hier gehöre ich schon fast zum Dorf, denn bin ich nicht zur gewohnten Urlaubszeit dort, dann wird schon mal gefragt: wo ist der Deutsche.  Auch habe ich in den letzten Jahren meine liebe zu Athen und den Kulturstätten entdeckt. Bei all meinen schönen Erlebnissen in diesem tollen Land macht mich und meinen Freunden die Krise in Griechenland sehr betroffen. Besonders, wenn man hört, dass über 3 Millionen Menschen in Griechenland ohne Krankenversicherung und somit ohne ärztliche Versorgung sind.


Im ganzen Land gibt es „Solidarische Kliniken“ in denen ehrenamtliche Helfer und Ärzte
eine kostenlose Behandlung anbieten.  Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen Verein zu gründen, und die Sozialklinik K.I.F.A. in Athen mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen. Somit wollen wir den Menschen etwas wiedergeben, was wir in den letzten Jahren
von ihnen bekommen haben.
Herzlichkeit und Gastfreundschaft.

Ouzeria in Tyros small1


All das verbindet mich mit Griechenland, und ich glaube, dass mir das kein anderes
Land in Europa eine so große Vielfalt der unterschiedlichen Inseln, der Landschaft und der Kultur bieten kann.

Gerd Witt

Dieser Beitrag sowie die Fotos wurde uns im Rahmen unseres Leserwettbewerbes zum zehnjährigen Jubiläum der Griechenland Zeitung von Gerd Witt aus Itzehoe in Deutschland zugeschickt. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bedanken!

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