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Ausgehtipp: Als Europa ein eiserner Vorhang teilte

  • geschrieben von  Markus Kowalski
Ausgehtipp: Als Europa ein eiserner Vorhang teilte

Der griechische Fotograf Kostantinos Pittas setze sich 1985 in Athen in sein Auto und fuhr los. Er wollte das Europa erkunden, was seit Jahrzehnten durch die Mauer und den „Eisernen Vorhang“ getrennt war. Er reiste in die Länder, die damals in Ost und West geteilt waren. Im Gepäck hatte er seinen Fotoapparat, eine handliche Analogkamera. Mit ihr fotografierte er die Menschen, die er in den neuen Ländern antraf.

Fünf Jahre lang war er schon unterwegs, da passierte es plötzlich: In Berlin öffnete sich die Mauer. Und Pittas war mitten drin, zufällig war er gerade in der ostdeutschen Hauptstadt. Und so dachte er, dass sich seine fotografische Idee erledigt hatte: Jetzt, wo die Mauer gefallen war, spielte der Vergleich von Ost und West keine Rolle mehr. Scheinbar. Denn nun, ein Vierteljahrhundert später, holte er die Negative wieder aus seinem Archiv und entwickelte die Schwarz-Weiß-Fotos. Er war erstaunt über die fotografischen Momente von damals.
Nun ist eine Auswahl der Werke im Benaki-Museum zu sehen. Herausgekommen ist eine sehenswerte Ausstellung, die Leute zeigt, die traurig, melancholisch und nachdenklich durch die Straßen Europas laufen. Pittas fotografierte Menschen, die einen traurigen Alltag in einer geteilten Welt erlebten - obwohl sie genauso wie der Fotograf nicht wussten, dass der „Eiserne Vorhang“ schon bald fallen sollte.

Datum: täglich bis 20. November 2016
Veranstaltungsort: Benaki Museum, 138 Pireos & Andronikou St., Athen
Informationen: Tel.: 210 345 3111, www.benaki.gr

Unser Foto (© benaki.gr) zeigt ein Foto der Ausstellung, welches der Fotograf in Deutschland auf der Insel Sylt geschossen hat.

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