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Chaos mit der Vermissten-Liste nach dem Schiffsunglück der „Norman Atlantic“

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Den Verlautbarungen der italienischen Behörden zufolge sind als Folge des Schiffsunglücks mit der „Norman Atlantic“ in der Adria 12 Tote zu beklagen. Darunter seien auch zwei Griechen. Der für tot gehaltene und in der Schweiz lebende Grieche Jorgos Doulis wurde unterdessen als vermisst bezeichnet, nachdem sein Sohn die einen Leichnam nicht als den seines Vaters identifizieren konnte.

Die Ehefrau des 67-Jährigen gibt jedoch an, gesehen zu haben, wie ihr Mann gestorben sei. Unidetifiziert bleiben drei Tote. Gerettet seien, so die italienischen Behörden, 432 Personen. Den griechischen Behörden wurde eine Liste mit 130 Namen Überlebender aus Griechenland übermittelt. 86 von ihnen sind bereits heimgekehrt. Ungewissheit herrscht nun über die Anzahl der Vermissten. Die italienischen Behörden geben an, dass die Passagierliste „ungenau“ oder gar „gefälscht“ sei. An Bord hätten sich demzufolge 458 Personen befunden und nicht wie ursprünglich angenommen 478 Passagieren. Die Überlebenden kritisierten, dass ihnen an Bord der „Norman Atlantic“ niemand geholfen oder sie über den Ausbruch des Feuers informiert hätte. Sie sprechen von tragischen Zuständen: „Wer sich retten konnte, hat sich gerettet“. Obwohl der Brand gegen vier Uhr morgens in der Nacht von Samstag auf Sonntag ausgebrochen sei, hätten sie die ersten Rettungsteams am Mittag des Sonntags gesichtet. Zudem gestaltete sich die Rettungsaktion aufgrund der stürmischen Winde, die eine Stärke von bis zu 10 erreichten, und des entsprechend hohen Wellengangs sowie des Regens und des Hagels äußerst schwierig. Die italienische Staatsanwaltschaft hat unterdessen eine Untersuchung gegen die italienischen Besitzer und den italienischen Kapitän des Fährschiffes wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Die „Norman Atlantic“ war von der griechischen Reederei ANEK gemietet worden und bediente die Strecke von Patras auf der Peloponnes über Igoumenitsa nach Ancona in Italien. (Griechenland Zeitung / eh)

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