Login RSS

Wassermangel plagt Ferieninseln

  • geschrieben von 
Foto © Eurokinissi Foto © Eurokinissi

Immer mehr griechische Inseln werden vom Wassermangel geplagt, vor allem nach dem ausgesprochen regenarmen letzten Winter – angesichts des zu erwartenden Tourismusrekords alles andere als eine rosige Perspektive.

Die letzte Hiobsbotschaft kam von der reizvollen Westkykladeninsel Sifnos: Dort sei die letzte der ohnehin spärlichen Quellen praktisch versiegt, meldete letzte Woche die Tageszeitung „Kathimerini“. Der Grund seien unter anderem 20 bis 30 Prozent weniger Regenfälle auf den Kykladen im vergangenen Winter.
Wegen des abgesunkenen Grundwasserspiegels würden aber auch die Entsalzungsanlagen, die wichtigste Wasserquelle der Insel, nicht voll funktionieren können. Denn zwei der vier Anlagen arbeiten nicht mit Meer-, sondern mit Brackwasser. Nun aber würden auch sie praktisch reines Meerwasser aus dem Untergrund pumpen, beklagte der zuständige Vizebürgermeister der Insel, Jorgos Stavrianos. Aber selbst wenn sie ihr volles Potenzial entfalten könnten, würden die vier Anlagen kaum ausreichen, betonte er. Denn ihre Gesamtkapazität liegt bei 2.000 Kubikmeter Süßwasser am Tag, im vergangenen Sommer hätte der Tagesverbrauch jedoch zeitweise bei bis zu 2.200 Kubikmetern gelegen.Auch die Tiefbrunnen der Insel seien vom Absinken des Grundwasserspiegels betroffen, so Stavrianos. „Kennzeichnend ist, dass eine Quelle, aus der nach regenreichen Wintern reichlich Wasser sprudelt, jetzt um 70 Prozent weniger hergibt“, fügte er hinzu. Darüber hinaus ist die traditionelle Weisheit aus Jahrhunderten offenbar verloren gegangen, denn es gibt kaum noch Zisternen auf Sifnos. Zugleich würden Hotels und Privathaushalte weiter Blumen und Beete gießen. 
Die Kommune versuche die Bevölkerung zu sensibilisieren und suche zugleich nach Wegen, das Wasseraufkommen zu erhöhen, etwa durch Zukauf einer weiteren Entsalzungsanlage, sagte der Vizebürgermeister. Doch Sifnos ist nicht das einzige Beispiel, so der Bericht. Ähnliche Probleme hätten auch andere Inseln wie der Touristenmagnet Santorin, Milos und Koufonissi, aber auch die beiden größten und traditionell mit Quellen gesegneten Kykladeninseln Andros und Naxos. (GZak)

Nach oben

 Warenkorb