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Die Insekten Griechenlands – Einblicke in eine faszinierende Welt

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Unser Foto (© Horst Schäfer) aus dem Buch „die Natur Griechenlands“ zeigt einen Segelfalters (Iphiclides podalirius). Das Foto wurde auf Samothraki ausgenommen. Unser Foto (© Horst Schäfer) aus dem Buch „die Natur Griechenlands“ zeigt einen Segelfalters (Iphiclides podalirius). Das Foto wurde auf Samothraki ausgenommen.

Wer sich mit der Natur Griechenlands beschäftigen möchte, findet in der Welt der Insekten, der bislang artenreichsten aller Tiergruppen, besonders viel Anschauung. In keiner anderen Gruppe der Tierwelt gibt es eine solche Mannigfaltigkeit der Formen und Farben, der Lebensweisen und Lebensräume wie bei den Insekten. Man begegnet ihnen in Griechenland im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt.

Die meisten ihrer Vertreter spielen zwar eine wichtige Rolle im Ökosystem, sind aber klein und unscheinbar. Der Naturfreund bemerkt vor allem die farbenprächtigen oder ausgefallenen Formen: die durch unser Erscheinen aufgeschreckten Heuschrecken und Grillen, die Gottesanbeterinnen in Lauerstellung auf Blüten am Wegesrand, die auffällig bunt gefärbten Raupen des Wolfsmilchschwärmers auf den Blättern von Wolfsmilch, aber auch die unsichtbaren, lauten Zikaden mit ihrer durchdringenden Musik – überall sind Insekten präsent. Die überwiegende Artenvielfalt ist im Mai und Juni zu sehen. Zu dieser Zeit sind viele Schmetterlinge, Käfer und Hautflügler unterwegs. Danach ebbt die Artenzahl wieder ab. Schmetterlinge und Käfer werden von Heuschrecken und Fangschrecken abgelöst, die im Juli und August das Erwachsenenstadium erreicht haben. Aus der enormen Vielfalt der Insekten werden in dem Buch „Die Natur Griechenlands - Die auffälligsten Insekten und Reptilien“ einige besonders auffällige und interessante Arten vorgestellt.

Symbole unbeschwerter Schönheit und verspielter Lebensfreude : Die Tagfalter Griechenlands

Die größte Aufmerksamkeit erregen sicherlich die Schmetterlinge (Ordnung Lepidoptera). Schmetterlinge begeistern vor allem durch ihre Fülle von Formen und Farben. Der wissenschaftliche Name für die Ordnung stammt aus dem Griechischen (lepis, λεπίς = Schuppe und pteron, πτερόν = Flügel) und beschreibt das charakteristische Merkmal, nämlich ihre geschuppten Flügel. Vom Frühjahr bis zum Herbst kann man diese Gaukler der Lüfte überall antreffen, wo es Blüten gibt – und das ist in Griechenland eben fast überall.  

Verkörperung der menschlichen Seele

In der Antike war der Schmetterling das Sinnbild für die Wiedergeburt, im christlichen Glauben das Symbol für die Hoffnung auf Auferstehung. Das altgriechische Wort für Schmetterling war psyche (ψυχή) und bedeutete Atem, Hauch oder auch Seele. Die alten Griechen glaubten nämlich, dass das Schlüpfen des Falters aus seiner Puppenhülle die Verkörperung der menschlichen Seele darstellt, die den Leichnam verlässt, um die Reise ins Jenseits anzutreten. In der griechischen Mythologie ist der Schmetterling daher zum Symbol der Unsterblichkeit geworden. Auf zahlreichen antiken Grabsteinen tauchen symbolhaft Schmetterlinge als Seele auf, die einen Totenschädel verlassen. Sogar in den prähistorischen Kulturen Mittelamerikas galten Schmetterlinge als Symbole für die Seele. Eine bestimmte Nachtfalterfamilie, die Psychidae erinnert noch heute an die Verehrung der Schmetterlinge als Seele der Menschen.


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