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Über Athenas multitasking

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Athenas Statue in der Panepistimiou-Straße in der Hauptstadt. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Athenas Statue in der Panepistimiou-Straße in der Hauptstadt.

Die Namensgeberin Athens: Athena. Eine der hervorragendsten unter den zwölf Olympischen Gottheiten. Kriegerisch, jungfräulich, eine Göttin mit unzähligen bewundernswerten Fähigkeiten. Eine Erfinderin. Weise, mutig, eine Beschützerin des hellenischen Volkes. Den epischen Dichtern Homer und Hesiod zufolge wurde sie auf spektakuläre Weise geboren.


Der Himmel bebte bei ihrer Geburt, gigantische Wellen tobten auf dem Meer, Athena sprang in voller Rüstung aus Zeus᾽ zerschlagenem Kopf. Einer Prophezeiung zufolge wäre die Tochter seiner mit zwei Kindern schwangeren Frau Metis ihm ebenbürtig, der Sohn aber würde ihm seine Macht streitig machen. Also verschlang Zeus seine Frau. Das Verschlingen bescherte ihm furchtbare Kopfschmerzen, woraufhin er Hephaistos anwies, seinen Kopf zu zerschlagen. Der Gott überstand dies, auch seine Tochter überlebte. Bei der Geburt schwang Athena bereits ihr Schwert, die Sonne hielt gar mit dem Scheinen inne, bis sie es niederlegte. Ihr Beiname Pallas stammt vom griechischen Wort pallo – schwingen – ab. Eine andere Version besagt, dass Zeus eine Wolke mit seinem Blitz traf und dass Athena daraufhin dieser blitzenden Wolke entstieg. Sie war von Geburt an eine Göttin des Kampfes, bekannt für ihre weisen entschlossenen Kriegstaktiken und Strategien. Sie wurde zu Zeus᾽ Lieblingstochter, die vollkommen furchtlos an seiner Seite kämpfte. Auch unter den Menschen war sie äußerst beliebt. Seit der Antike, als sie im Wettstreit mit Poseidon um die Vorherrschaft Attikas vom Volk als Siegerin auserkoren wurde, ist sie Athens Stadtgöttin und Schutzpatronin. Der Sieg wäre dem gewiss, der der Stadt das nützlichere Geschenk erweisen würde. Um mit ihr zu konkurrieren, schlug Poseidon mit seinem Dreizack auf einen Felsen der Akropolis ein. Er ließ eine Quelle entstehen. Athena schlug ebenfalls mit dem Schwert auf den Felsen ein, woraufhin ein Olivenbaum aus der Erde wuchs. Sie gewann den Konkurrenzkampf und unterwies ihr Volk in der Kunst des Olivenanbaus und der Ölgewinnung. Pallas Athene ist eine vielschichtige Persönlichkeit. Einerseits ist sie die Göttin des Kampfes, andererseits, als Beschützerin der Städte und Athens gegen Feinde, ist sie die Göttin des Friedens. Sie führte die Bürgerversammlungen in der Antike und sicherte aufgrund ihrer weisen besonnenen Vorgehensweise den politischen Zusammenhalt der Stadt. Auch verhalf Athene allen, die ihr zugetan, zum Sieg. Deshalb lautet einer ihrer Beinamen Nike: Sieg. Sie half Herakles beim Töten der Stymphalischen Raubvögel, Perseus beim Töten des Ungeheuers Gorgos. In der Ilias und der Odyssee ist Athena Odysseus᾽ Schutzgöttin, die ihm bei seinen gefahrvollen Abenteuern zur Seite steht. Nebst ihrem kriegerischen und politischen Engagement schrieben die Hellenen Athena zig pragmatische Fähigkeiten zu. Den Frauen brachte sie bei, wie Garn aus Schafwolle gesponnen, wie gewoben und gestickt wird. Die Männer lehrte sie die Landwirtschaft. Auch ist Athene die Göttin der Künste und als solche ungemein erfinderisch. Als Schutzherrin der Musik hat sie die Militärtrompete, die Salpinx und den Aulos erfunden. Athena erfand auch die Kunst der Schuhmacherei und der Metallverarbeitung. Die Grafik. Die Goldschmiedekunst. Die Töpferei. Die Bildhauerei. Die Architektur. Auch die Entdeckung des Schiffbaus ist Athena zu verdanken. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt rund um die Akropolis nach dieser bewundernswerten Göttin benannt wurde.

Linda Graf

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