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Neues Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos füllt sich

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Flüchtlinge auf Lesbos bereiten sich darauf vor, sich im neuen Lager bei Kara Tepe nördlich der Hauptstadt Mytilini einzurichten. (Foto: © Eurokinissi) Flüchtlinge auf Lesbos bereiten sich darauf vor, sich im neuen Lager bei Kara Tepe nördlich der Hauptstadt Mytilini einzurichten. (Foto: © Eurokinissi)

Seit Donnerstag (17.9.) werden Flüchtlinge aus dem abgebrannten Camp Moria auf der Insel Lesbos unter Polizeibegleitung in das nahegelegene Ausweichlager bei Kara Tepe geführt. Von den mehr als 12.000 Menschen, die seit nunmehr zehn Tagen auf Straßen, Feldern und in provisorischen Notzelten leben, seien bereits 7.000 dort untergebracht. Das teilte Migrationsminister Notis Mitarakis mit.

Die griechische Regierung gehe davon aus, dass der Transfer der Asylsuchenden in das Ausweichlager, das sich wenige Kilometer nördlich der Hauptstadt Mytilini auf einem ehemaligen Schießplatz befindet, innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden kann. Dann sollen auch nach wie vor geltende Straßensperren, die zur Sicherheit der wild campierenden Flüchtlinge errichtet werden mussten, aufgehoben werden, sagte Mitarakis. „Unsere Priorität besteht nun darin, den Bedarf an Wohnraum, Essen und medizinischer Versorgung für 12.000 Obdachlose zu decken“, so der Minister.

Als „sehr wichtig“ bezeichnete Mitarakis die Kontrolle auf das Coronavirus, bevor Migranten im provisorischen Lager untergebracht werden. Insgesamt 174 Flüchtlinge seien bislang positiv getestet und in einer separaten Quarantäne-Einrichtung isoliert worden, berichtet die Athener Presseagentur ANA-MPA.

Hinsichtlich der Flüchtlingskrise forderte Notis Mitarakis erneut europäische Solidarität ein. Es sei nicht möglich, dass innerhalb der EU fünf Inseln das gesamte Gewicht der Flüchtlingsströme Richtung Europa tragen. Der Minister für Migration hat sich zudem ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis Ostern sollen alle Asylsuchenden, die sich aktuell auf Lesbos befinden, die Insel verlassen haben. „Wenn wir in diesem Tempo weitermachen und entschlossen Asylanträge stellen, können wir in acht Monaten den Transfer aller Personen abgeschlossen haben“, erklärte Mitarakis.

In einer Videokonferenz konferierte unterdessen der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis am heutigen Freitag (18.9.) mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und seiner Amtskollegin Angela Merkel. Bei den Gesprächen stand eine mögliche europäische Beteiligung hinsichtlich einer neuen permanenten Flüchtlingseinrichtung auf Lesbos im Vordergrund. (Griechenland Zeitung / em)

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