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Die Anführer der Himmlischen Heerscharen

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Bei den griechischen Streitkräften ist der Begriff „Taxiarch“ als „Führer einer Einheit“ ein hoher Offizierstitel, und bereits in der Antike wie auch im byzantinischen Mittelalter kennzeichnete er einen militärischen Führungsrang. Vor dem Hintergrund dieser Bedeutung fand er früh auch schon Eingang in die christliche Vorstellungswelt.

Dort nämlich steht er für die beiden Erzengel Michael und Gabriel, die als „Taxiarchen“ die Anführer der Himmlischen Heerscharen sind, und deren Festtag die orthodoxe Kirche am 8. November feiert. In der Liturgie werden sie angesprochen als των ουρανίων στρατιών αρχιστράτηγοι (ton ouraníon stratión archistrátiji, dt. „Oberbefehlshaber der himmlischen Heere“) und als ταξιάρχες των άνω δυνάμεων (taxiárches ton áno dinámeon, dt. etwa „Taxiarchen der höheren Kräfte“). Michael und Gabriel, die auch im Judentum wie im Islam eine wichtige Rolle spielen, gelten als die bedeutendsten Mitglieder der Gruppe der Erzengel – jenes exklusiven Kreises, dem eine besondere Führungsposition unter allen Engeln zukommt. Ausschließlich seinen Vertretern ist es denn auch vorbehalten, die wichtigsten Ereignisse anzukündigen. Und so war es Gabriel, der dem Zacharias die Geburt Johannes des Täufers und der Maria die Geburt Jesu verkündete. Den höchsten Rang unter den Engeln nimmt freilich Michael ein, der auch über die Pforte zum Paradies wacht. Er hatte dereinst schon gegen den drachengestaltigen Teufel gekämpft und ihn aus dem Himmel hinab auf die Erde gestürzt. Beim jüngsten Gericht soll er mit seiner Posaune die Toten erwecken und schließlich auch endgültig über den Satan siegen.

Jens Rohmann

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