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Vom Schafhirten zum Heiligen

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Vom Schafhirten zum Heiligen

Der Heilige Spyridon ist in Griechenland überaus beliebt, wie schon die Zahl derer zeigt, die am heutigen 12. Dezember, dem orthodoxen Gedenktag des Heiligen, ihren Namenstag feiern (Spyridon, Spyros; weibl. Spyridoula). Aufgrund zahlreicher Wunder, die ihm zugeschrieben werden, trägt er auch den Beinamen „Thaumaturgos“ (bzw. Thavmatourgos), der „Wundertäter“.

Traditionell obliegt ihm die Sorge für Hirten und Herden, aber auch von Waisen und Seefahrern wird er angerufen und selbst in wirtschaftlicher Bedrängnis wendet man sich bisweilen an ihn. Ganz besondere Verehrung bringt man Spyridon auf Korfu entgegen, gilt er doch als Schutzpatron der Insel. Wohl um 270 auf Zypern geboren führte der fromme Familienvater zunächst ein Leben als Schafhirte. Nach dem Tod seiner Frau verschrieb er sich mit großem Nachdruck seinem christlichen Glauben und erwarb sich damit einen solch hervorragenden Ruf, dass er schließlich zum Bischof des zyprischen Trimithon geweiht wurde. Trotz der neuen Würde kümmerte er sich freilich auch weiterhin um seine Tiere, und so zeigen die bildlichen Darstellungen ihn normalerweise in kirchlichem Ornat und mit Hirtenmütze auf dem Kopf. Spyridon soll über außerordentlich umfassende theologische Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt haben, was seinen Niederschlag auch in – allerdings unbestätigten – Erzählungen von seiner Teilnahme an den Konzilien von Nikaia (325) und Serdica (343) findet. Nach seinem Tod um 346 auf Zypern beigesetzt, brachte man die Überreste des Heiligen im 7. Jahrhundert zum Schutz vor den Arabern nach Konstantinopel. Infolge der Erstürmung jener Stadt durch die Türken gelangten die Reliquien 1456 nach Korfu, wo ihnen bis heute eine ganz herausragende Bedeutung beigemessen wird. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

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