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Die berühmteste Ferse der Welt

Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel): Sonnenuntergang und Meer. Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel): Sonnenuntergang und Meer.

Die Meeresgöttin Thesis war sehr um einen unsterblichen Sohn bemüht. Um ihren Nachwuchs auf ihre Unsterblichkeit hin zu prüfen, warf sie die Babys in kochendes Wasser. Der Vater aber bewahrte das achte Neugeborene vor dem Kochtopf und Achilles blieb am Leben. Besessen von der Idee der Unsterblichkeit ihres Einzelkindes ging Thesis mit ihm in die Unterwelt und redetet auf Hades ein, bis er sie zum Styx durchließ. Das Baden im Fluss verleiht Unsterblichkeit, also packte sie das Baby an der Ferse und tauchte es kopfüber ins Wasser.

Ein Orakel hatte ihr vorausgesagt, dass ihr Sohn einst inmitten seiner kinderreichen Familie altern oder aber als heldenhafter Krieger jung sterben würde. Als Junge musste er in einem abgelegenen Gebirge bei einem Kentauren, einem Pferd mit dem Oberkörper eines Mannes, in die Schule. Dieser behütete ihn, lehrte ihn Lesen, Schreiben, Dichtkunst, das Spielen auf der Lyra. In seinem Lieblingsfach, der Kampfkunst, war Achilles einfach grandios. Dann kam der Tag, an dem der griechische König Agamemnon Troja angreifen wollte. Einer Weissagung zufolge würden die Griechen den Krieg nur gewinnen, wenn der starke Achilles sie anführe. Thesis verbannte ihren Sohn auf die Insel Skyros, wo er sich als Mädchen verkleidet verstecken musste, während Odysseus sich auf Anfrage von Agamemnon bereits auf die Suche nach Achilles gemacht hatte. Auf seiner Visite stellte der König von Skyros ihm seine zwölf Töchter vor, auch Achilles erschien in einem roten Kleid mit Perlenkette. Odysseus fielen die starken Arme der hochgewachsenen Blondine auf. Als er seine Gastgeschenke, Spiegel, Schmuck, Helm und Schwert vorführen ließ, konnte Achilles nicht länger an sich halten. Er griff nach dem Schwert, riss sich das Kleid vom Leib und fragte, wann die Schifffahrt nach Troja abginge. Als sagenhafter Heerführer im Krieg gegen Troja blieb er dem Kampf mit seiner Spezialeinheit, den Ninja-Mannen, jedoch aufgrund eines Streits mit Agamemnon bis zum Tod seines Seelenverwandten Patroklos fern. Es ging um den rechtmäßigen Besitz der im Krieg erbeuteten Frauen. Achilles warf dem Befehlshaber heldenfeindliches Management vor. Nur um seinen Freund zu rächen, nahm er den Kampf wieder auf und tötete Hektor, den trojanischen Thronfolger. Apollon aber wusste von der Achillesferse und lenkte den todbringenden Pfeil von Paris, dem jüngeren Bruder Hektors, genau auf die linke unbenetzte Ferse. (Griechenland Zeitung / Linda Graf)

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