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Stimmungsvolles Refugium im Herzen der Athener Plaka Tagesthema

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Während der Osterfeierlichkeiten gilt das Metochi mit seiner Kirche als einer der friedvollsten Orte in der griechischen Hauptstadt. (Foto GZ/jr) Während der Osterfeierlichkeiten gilt das Metochi mit seiner Kirche als einer der friedvollsten Orte in der griechischen Hauptstadt. (Foto GZ/jr)

Am Nordabhang des Akropolis-Felsens findet sich in nächster Nähe zu einigen der bei Einheimischen und Touristen beliebtesten, und damit nicht selten auch recht überlaufenen Gassen der Athener Plaka ein einzigartiger, malerischer Hort der Ruhe, das Metochi (auswärtiger Besitz) des Allheiligen Grabes (Μετόχι του Παναγίου Τάφου) mit seiner den Agii Anargiri geweihten Kirche.

Die Anlage in idyllischer Lage befindet sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem und ist gewissermaßen als Dependance engstens mit der dortigen Grabeskirche (orthodox: „Auferstehungskirche“) verbunden. Gerade jetzt zu Ostern (der orthodoxe Ostersonntag fällt in diesem Jahr auf den 16. April; Anm. d. Red.) kommt dem Metochi wieder eine besondere Bedeutung zu, ist seine Kirche doch die erste in ganz Griechenland, in die am Karsamstag das Heilige Licht (Άγιο Φως) aus Jerusalem gebracht wird.

Ort mit Atmosphäre

Das Grundstück, auf dem die heutige Anlage steht, gehörte im 17. Jahrhundert dem Priester Demetrios Kolokynthes, der hier 1651 ein Frauenkloster gründete. Die Kirche selbst reicht noch in diese Anfangszeit zurück. 1687 wurde das Kloster im Zuge der Belagerung Athens durch den Venezianer Francesco Morosini von seinen Bewohnern verlassen und knapp 100 Jahre später dann vom Archimandriten Iakovos, als „Exarch des Heiligen Grabes“ dessen rechtmäßiger „Vertreter“ in Athen, als Wohn sitz erworben. Damit ging es auch in die Zuständigkeit der Jerusalemer Grabeskirche über. 1858 wurde schließlich ein neues Verwaltungsgebäude für das Exarchat errichtet. Während der Osterfeierlichkeiten gilt das Metochi des Allheiligen Grabes als einer der stimmungsvollsten Orte in der griechischen Hauptstadt. Am Karfreitag ist es Ausgangspunkt einer traditionellen Prozession, bei der der von den Gläubigen liebevoll geschmückte Epitaphios mit der Darstellung des verstorbenen Christus’ durch die umliegenden Gassen der Plaka getragen wird. Tags darauf ist dann die Ankunft des Heiligen Lichts aus Jerusalem ein ganz besonderer Höhepunkt, der in der Auferstehungsfeier am Abend gipfelt.

Heiliges Licht aus Jerusalem

Das Heilige Licht wird alljährlich am Karsamstag in der zentralen Kapelle der Grabeskirche von Jerusalem entzündet. Der orthodoxe Patriarch der Heiligen Stadt betritt den Raum mit einer Kerze, auf die das Licht dann auf geheimnisvolle Weise herabkommen soll. Von hier aus wird es weiterverbreitet und so in Verantwortung des griechischen Außenministeriums mit einer Sondermaschine vom Athener Exarchen des Allheiligen Grabes auch nach Hellas gebracht. Am Flughafen der griechischen Hauptstadt wird ihm mit den protokollarischen Ehren für ausländische Staatsoberhäupter ein offizieller Empfang bereitet. Sein erster Anlaufpunkt ist anschließend dann das in der Plaka gelegene Metochi. (gz / jr)

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