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Eine anhaltende Hitzewelle rollt über Griechenland Tagesthema

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Ganz besonders mutige Touristen stürmen auch bei einer Hitzewelle die Athener Akropolis. Unsere Aufnahme entstand am Montagmittag (21.7.) mitten im καύσωνας (kavsonas) vor dem Parthenon; Schatten gibt es dort so gut wie gar nicht. Foto: © Eurokinissi Ganz besonders mutige Touristen stürmen auch bei einer Hitzewelle die Athener Akropolis. Unsere Aufnahme entstand am Montagmittag (21.7.) mitten im καύσωνας (kavsonas) vor dem Parthenon; Schatten gibt es dort so gut wie gar nicht. Foto: © Eurokinissi

In dieser Woche pocht der Sommer spürbar an die Türen in Griechenland: eine Hitzewelle rollt an, ein sogenannter Kavsonas (καύσωνας). Meteorologen sagen für die kommenden sechs Tage einen spürbaren Temperaturanstieg voraus:

Es werden Höchstwerte von bis zu 45° C erwartet – auch die Nachtstunden sollen, von einigen Inseln abgesehen, kaum Abkühlung bringen. Am heißesten wird es in Thessalien, weniger betroffen sind hingegeben Inseln im Ionischen Meer. Relativ heiß wird es auch auf den Inseln der Kykladen (37° C), auf Kreta und dem Dodekanes sowie in Attika mit der Hauptstadt Athen (38° C) – wobei sich vor allem dort die Lage in den kommenden Tagen verschlimmern soll: Am Donnerstag werden in der Metropole bis zu 42° C sowie das Phänomen der „Tropischen Nächte“ erwartet; die Tiefsttemperaturen sollen nachts nicht unter 28 Grad fallen. Erst für den Samstag (26.7.) sehen die Meteorologen eine leichte Abkühlung voraus, deutlich angenehmer wird es dann am Sonntag. – Gerade die Tatsache, dass dieses Phänomen der Erhitzung in den letzten Jahren die Tendenz hat, über mehrere Tage anzuhalten, beunruhigt nicht zuletzt viele Mediziner. Im Juli vorigen Jahres erstreckte sich die Hitzewelle über ganze 16 Tage; im Jahr zuvor waren es 15 Tage. Und bereits jetzt wagen einige Klimaforscher die Behauptung, dass der diesjährige Juli zu den drei heißesten der letzten 100 Jahre zählen wird.
Aufgrund dieser Situation gelten Sondermaßnahmen, um Arbeitnehmer vor den Auswirkungen dieses Phänomens zu schützen. Ab Montag dürfen in Regionen, wo besonders hohe Temperaturen erwartet werden, jeweils von 12 bis 17 Uhr keine Arbeiten im Freien durchgeführt werden; betroffen ist etwa der Bau. Eingestellt werden müssen in dieser Zeit generell Liefer- bzw. Zustelldienste mit Zweirädern sowie sonstigen Fahrzeugen, die über keine Klimaanlage verfügen. Potentielle Kunden haben die Möglichkeit, persönlich in den Geschäften vorstellig zu werden, um die gewünschten Produkte dort in Empfang zu nehmen.
Die größte griechische Tageszeitung „Ta Nea“ macht in ihrer Ausgabe vom Montag (21.7.) darauf aufmerksam, dass die erste Hitzewelle dieses Jahres, die vom 23. Juni bis zum 2. Juli andauerte, allein in Athen 175 Todesopfer forderte. Die bisher höchste Anzahl an Opfern registrierte Griechenland allerdings im Jahre 1987. Bei einer andauernden Hitzewelle vom 20. bis zum 31. Juli verloren in Attika 1.115 Menschen ihr Leben. Erreicht wurden damals Spitzenwerte von über 43° C – wobei die meisten Bürgerinnen und Bürger entgegen den heutigen Gepflogenheiten keine Klimaanlagen zur Verfügung hatten. Allerdings ist das auch heute nicht überall der Standard. Aus diesem Grunde stellen viele Gemeinden und öffentliche Institutionen klimatisierte Räume zur Verfügung, wo sich etwa auch Obdachlose aufhalten können.
(Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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