Für schwere Schäden sorgten heftige Unwetter, die sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (19./20.11.) über Epirus und dem nördlichen Ionischen Meer ereigneten. Viele umgestürzte Bäume waren die Folge; zahlreiche Erdrutsche verursachten Beschädigungen des Stromnetzes.
Die großen Wassermengen führten besonders in Epirus zu Felsabbrüchen und abgerutschten Erdmassen, wodurch der Straßenverkehr zum Teil zum Erliegen kam. Einsatzkräfte sind seit der Nacht damit beschäftigt, die Befahrbarkeit der Straßen wiederherzustellen. Zudem sind die Flüsse Aoos, Sarantaporos und Kalamas stark angeschwollen, und es wird befürchtet, dass sie über die Ufer treten könnten, wenn in den nächsten Stunden eine weitere Unwetterfront auf die Region trifft.
Mehrere Dörfer in Konitsa, in Nordepirus, sind seit gestern ohne Strom. Ein Erdrutsch schnitt dort am Morgen zudem die Straßenverbindung zwischen den Bergdörfern Armata und Distrato ab. Zweifach wurden in Epirus bereits Rettungsaktionen eingeleitet, um insgesamt fünf Menschen zu retten, die von den reißenden Wassermassen eingeschlossen waren. Die Gemeinde Nestori bleibt in Alarmbereitschaft, nachdem der Fluss Aliakmonas über die Ufer trat. Der Bürgermeister der Gemeinde, Christos Gosliopoulos, erklärte gegenüber APE-MPE: „Selbst jetzt, wo der Regen aufgehört hat, mit solcher Wucht“ auf das benachbarte Dorf Grammos herabzuströmen, würden die Wassermassen „alles mitreißen, was ihnen im Wege steht“. Das Ausmaß der Schäden sei noch unklar.
Auf der Insel Kerkyra (Korfu) im Ionischen Meer wehten stürmische Winde bis zu Stärke neun. Es kam zu Blitzeinschlägen und schweren Regenfällen. So etwas richteten entwurzelte Zypressenbäume auf dem städtischen Friedhof von Kerkyra schwere Schäden an. Am Freitag werden auf den Ionischen Inseln, in Ätolien, Arkanien und in Epirus weiterhin starke Regenfälle und Gewitter erwartet. (Griechenland Zeitung / Tristan Lenk)