Am ersten Adventssonntag fand in der Deutschen Schule Thessaloniki (DSTh) der alljährliche Weihnachtsbasar statt. Veranstalterin ist die örtliche Gemeinde der evangelischen Kirche.
Pfarrerin Sabine Jestadt betonte, dass es sich um eine wichtige Einnahmequelle der Gemeinde handelt. Da es in Griechenland keine Kirchensteuer gibt, müssen Spenden und andere Einnahmen helfen, die laufenden Kosten zu bestreiten und karitative Arbeit leisten zu können.
Im Gegensatz zum letzten Jahr war das Wetter hervorragend. Dementsprechend tauchten auch wieder mehr Besucher in die glitzernde Weihnachtswelt ein. Auch die deutsche Generalkonsulin Monika Frank ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und stöberte durch die festlich dekorierten Stände – auf der Suche nach schönen Dingen für das kommende Fest.
Ho ho ho, mit einem Sack voller Geschenke und einer Glocke kam der Weihnachtsmann, der sich neben den festlich geschmückten Baum setzte und die Kinder zu sich rief. Die Mutigeren unter den Kleinen setzten sich auf seinen Schoß und ließen sich beschenken, ein kleines Mädchen hatte Angst, erst Mama konnte sie von der Harmlosigkeit des Weihnachtsmannes überzeugen.
Dagmar Theodoridis, die den Weihnachtsbasar organisierte, macht deutlich, dass die ehrenamtlichen Arbeiten und Vorbereitungen schon Monate vor der Weihnachtszeit beginnen.
Da ist beispielsweise Astrid, eine freundliche Dame die gerne strickt. Das macht sie das ganze Jahr über und entspannt sich dabei, wie sie sagt. In diesem Jahr fiel ihr Angebot besonders reichlich aus, da sie einen bereits vergessenen Sack mit Strümpfen aus dem Vorjahr gefunden hatte, die damals wegen des schlechten Wetters keine Käufer fanden. Nun bekamen diese handgearbeiteten Wollsocken eine zweite Chance.
Doch auch viele andere Dinge, die auf dem Bazar angeboten wurden, waren von Hand gemacht. Ramona etwa bot Schmuck und Puppen an, die sie aus recycelten Materialien gebastelt hat. Artemis ist Landwirtin und verkaufte von ihr angebaute Tees und Kräutern. Paschalis bot neben seinen Vogelhäuschen auch aus Treibholz gebastelte Schiffchen an. Efstratios saß an seinem selbstgebauten Webstuhl und webte Schals. Fleißige Damen präsentierten Adventskränze und Gestecke die am Ende der Veranstaltung fast ausverkauft waren.
Einen wichtigen finanziellen Beitrag leistet der Verkauf von gespendeten Büchern. 1.500 bis 2.000 der gesammelten Exemplare wurden zu einem Preis zwischen einem und drei Euro feilgeboten und stießen auf rege Nachfrage.
Unter dem Strich muss man sagen: Der Weihnachtsbasar in der DSTh ist mehr als nur eine Fundraising-Veranstaltung. Freundliche Menschen feierten und lachten wieder einmal bei Glühwein, Fleischkäse und dem gesamten Zauber der Vorweihnachtszeit. Bis zum ersten Advent nächsten Jahres werden Dagmar und ihre Mitstreiterinnen wieder organisieren, stricken, basteln und backen. Wünschen wir ihnen gutes Wetter!
Jürgen Weidner




