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Griechenland: Ex-Minister Liapis soll Steuern hinterzogen haben Tagesthema

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Griechenland: Ex-Minister Liapis soll Steuern hinterzogen haben
Der ehemalige ND-Minister Michalis Liapis soll Kommunalsteuern für ein Ferienhaus in Mittelgriechenland hinterzogen haben. Um das zu erreichen soll er die Größe des Gebäudes falsch angegeben haben. Wegen anderer Verstöße gegen das Gesetz hatte er bereits vier Jahre Haftstrafe auf Bewährung bekommen.  Die Medienberichte über das Verhalten des ehemaligen Ministers Michalis Liapis reißen nicht ab. Nachdem die Presse aufgedeckt hat, dass sein Ferienhaus durch EU-Fördermittel als Ferienanlage renoviert worden ist – doch vermutlich niemals als solche benutzt wurde – konnte nun auch aufgedeckt werden, dass er für das gleiche Haus Kommunalabgaben hinterzogen hat.
hinterzogen hat.

Verheimlichte Quadratmeter
Die zuständige Gemeinde von Karpenissi hat auf eigener Faust und nach Veröffentlichung zahlreicher Medienberichte beschlossen die angegebene Quadratmeterzahl des Ferienhauses mit der tatsächlichen Größe des Gebäudes zu vergleichen. Fazit: das Haus ist 233,05 Quadratmeter groß. Angegeben waren in den letzten drei Jahren aber nur 70 Quadratmeter. Durch diesen Betrug erwirtschaftete der ehemalige Minister – der gleichzeitig Neffe des Gründers der Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) Konstantinos Karamanlis und Cousin des bis 2009 regierenden ND-Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis ist – 250,80 Euro jährlich. In den letzten drei Jahren hat die Gemeinde Karpenisi angefangen die tatsächliche Größe der Häuser in ihrem Zuständigkeitsbereich zu ermitteln. Angefangen wurde mit Häusern, die größer als 300 Quadratmeter sind. Derzeit werden die Größen zwischen 200 und 300 Quadratmeter durchleuchtet. Allein bis jetzt konnten 40.000 verheimlichte Quadratmeter aufgespürt werden: der Gewinn, den die Gemeinde nun durch zusätzliche Abgaben erwirtschaftet, beläuft sich auf etwa 70.000 Euro jährlich.

Vier Jahre auf Bewährung
Zurück zu Liapis und seinem Haus in Karpenisi, an dem er allerdings nur 50 % besitzt. Nachdem die unangenehmen Medienberichte veröffentlicht wurden, hat der Rechtsanwalt der Tante des Ex-Politikers eine Mitteilung veröffentlicht, in der seine Mandantin die gesamte Schuld für den „Quadratmeterbetrug" auf sich nimmt. Wie die Zeitung „Proto Thema" jedoch am Wochenende feststellen musste, ist diese Tante bereits vor circa 10 Jahren verstorben.  
Es ist nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass in der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass der ehemalige Verkehrsminister dem Staat zustehende Gelder hinterzogen hat. Der Medientrubel begann Ende 2013, als Liapis festgenommen wurde, weil er ohne Führerschein in einem offiziell abgemeldeten und unversicherten Auto, das er mit gefälschten KFZ-Zeichen versehen hatte, unterwegs war. In Abwesenheit verurteilte ihn ein Richter zu einer vierjährigen Haftstrafe auf Bewährung, der Verurteilte selbst erholte sich unterdessen auf einer Auslandsreise. Von der Haft konnte er sich mit 50 Euro pro Tag freikaufen. Für den nicht versicherten PKW musste er eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro entrichten. Zu diesem Punkt muss noch hinzugefügt werden, dass die heute geltenden Verkehrsregeln in der Zeit verabschiedet wurden, als Liapis, ein gelernter Jurist, Verkehrsminister war. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)   
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