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Dezember 2025 - GRIECHENLAND.NET

Typische Zutat für leckere Pasteten

  • Freigegeben in Chronik

Bis in den Mai, manchmal sogar bis in den Juni hinein, kann sich das Auge an den blühenden Malven- und Mohnblüten erfreuen. Die rot getupften Blütenteppiche aus Mohnblumen sind fester optischer Bestandteil des griechischen Frühlings. Richtet man seinen Blick auf dieses Blütenmeer, so kann man mittendrin gelbe und weiße Wucherblumen erkennen, eingerahmt von rotem Mohn und lila Malven, in voller Farbenpracht – eine Augenweide und ein Seelenschmaus.

Noch bevor der Klatschmohn zu blühen beginnt, sammelt man seine Blätter und Knospen. Bei einer milden Witterung mit reichlich Regen kann man schon in den Wintermonaten die Frauen übers Land streifen sehen. Ganz nach alter Tradition mit ihrem weißen Kopftuch, einem Messer in der einen Hand und einer – freilich weniger traditionellen – Plastiktüte in der anderen. Die Mohnrosette, zarte Malvenblätter, Apulischer Zirmet, Sauerampfer, Wegerich und Fenchelgrün ergeben zusammen die typische Füllung für eine „grüne píta“ aus Wildgemüse, für eine χορτόπιτα (chortópita). Eine píta wird gefüllt mit dem, was man gerade hat: Grünem oder Feta, Hühnchen oder Hackfleisch. Die bekannteste píta ist wohl die tyrópita mit Schafs- oder Ziegenkäse. Als typisches und traditionelles Winteressen gilt die kolokithópita, die Kürbis-Píta. Sie wird zusätzlich bereichert mit trachaná, einer Art Teigwaren, die im Sommer aus Ziegenmilch und Weizenschrot hergestellt werden. Nicht zu vergessen ist auch eine píta mit Äpfeln, Zimt und Honig, die milópita – eine süße Variante. So kann ein einfaches Alltagsessen zur Schlemmerei werden. Das Píta-Brett und ein daumendickes, langes Nudelholz gehören übrigens zu den wichtigsten Küchengeräten einer griechischen Landfrau. Und wenn man die Gelegenheit hat, mit dabei zu sein, wie sie kunstfertig den Teig ausrollt, dann beginnt der Genuss bereits beim Zusehen. Viel Erfahrung, Geschicklichkeit und Übung gehören dazu, damit eine solche píta gelingt. Aber auch mit gekauftem Pita-Teig oder Blätterteig lässt sie sich herstellen, in der Pfanne mit Öl gebraten, auf dem tapsí, dem Backblech mit hohem Rand, im Ofen gebacken oder ganz ohne Öl auf einem Blech über der glimmenden Holzkohle. Ganz nach Geschmack und Belieben! Bleiben die Winterregen aus und wird es im Frühjahr zu schnell warm, dann ist das Sammeln von chórta (Wildgemüse) nur kurz, und die blühende Pracht am Wegesrand oder in den Olivenhainen findet ein früheres Ende. Das kommt seit einiger Zeit immer wieder vor. Die Natur zeigt uns Veränderungen.

Der Klatschmohn als Heilpflanze

In der Schulmedizin wird der Klatschmohn im Gegensatz zum Schlafmohn, Papaver somniferum, nicht verwendet. Die Volksheilkunde dagegen kennt den Klatschmohn in Form von Sirup gegen Husten und bei Unruhezuständen kleiner Kinder. Auch als Tee bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen und nervösen Schmerzen, meist gemischt mit anderen Heilpflanzen, kann er Erwachsenen helfen. Seine Wirkung ist wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen. Er ist schwach giftig, besitzt aber nicht die Inhaltsstoffe des Schlafmohns. Dieser Papaver somniferum, der „Schlaf bringende“ Mohn, vielen Göttern und Göttinnen ehemals heilig, wird zur Opiumgewinnung nur in wenigen Ländern offiziell und legal angebaut und wegen möglichen Drogenmissbrauchs streng kontrolliert. Der weiße, giftige Milchsaft unreifer Kapseln enthält über 40 Alkaloide, u. a. Morphin, Codein und Papaverin, mit unterschiedlichen Wirkungen. Schmerzstillend, beruhigend, entkrampfend sind nur einige davon. Bei homöopathischen Zubereitungen des Schlafmohns besteht keine Gefahr der Abhängigkeit. Die reifen, kleinen schwarzen Samen des Schlafmohns hingegen sind ungiftig. Am bekanntesten ist ihre Verwendung für Kuchen und Gebäck. Außerdem wird ein fettes Öl aus ihnen hergestellt. Der Anbau dafür findet weltweit statt.

Auszug aus dem Buch: „Garten der Götter“, das bereits in 2. überarbeiteter Auflage im Verlag der Griechenland Zeitung erschienen ist.

"Garten der Götter" ist ein sinnlicher Streifzug durch die mediterrane Pflanzenwelt: Vom kleinen Garten am Haus hinaus in den großen Garten des Mittelmeeres! Autorin Waltraud Alberti lebt seit fast zwei Jahrzehnten auf der griechischen Insel Alónissos. Mit Wissen, Erfahrung und Liebe zeichnet sie 48 Porträts von Wildgemüse, Gewürzkräutern und Früchten, die sie in Griechenland studiert und ganz aus der Nähe kennen gelernt hat. Sie zeigt, wie man sie sammelt, aufbewahrt, zubereitet. Waltraud Alberti macht diese Pflanzen plastisch: durch Abstecher in die Mythologie, in die Heilkunde, durch persönliche Geschichten und Rezepte. Jeder Seite dieses Buches entströmen Düfte des Mittelmeeres, Aromen des Südens. Ein sinnlicher, lehrreicher und kulinarischer Streifzug durch die Wunderwelt der mediterranen Flora, den man sogar in mitteleuropäischen Landen unternehmen kann.

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Der Lorbeerbaum: Zum Ausruhen zu schade

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Er galt früher als das Siegessymbol bei musischen Wettkämpfen. Heute ist er hauptsächlich als Küchengewürz bekannt: der Lorbeer. Ergreifend jedenfalls ist die Geschichte, wie es überhaupt zur Entstehung des Lorbeerbaums kam.

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Regen und Gewitter bedrängen die Sonne

  • Freigegeben in Wetter

In weiten Teilen auf dem griechischen Festland kommt es am heutigen Mittwoch (5.8.) zu Niederschlägen und Gewittern. Nur Attika und die Region südlich von Thessaloniki bleiben verschont; dort wird es auch wieder sommerlich heiß. Dies wird sich in den kommenden Tagen jedoch ändern. Neue Regenfronten nähern sich aus dem Westen.

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Ein Hauch von Tokio in Athen

Eine der vielen Veranstaltungen, die der Corona-Pandemie zum Opfer fielen, ist das wohl traditionsreichste Sportturnier der Welt: Die Olympischen Spiele – diesen Sommer hätten sie in Tokio stattfinden sollen. Trotz der Verschiebung der Spiele kann im Byzantinischen Museum in Athen noch bis Ende September eine Sonderausstellung japanischer Kunst begutachtet werden.

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Erstes griechisches Unterwassermuseum eröffnet TT

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Vor der Insel Alonnissos eröffnete Kulturministerin Lina Mendoni am Samstag das erste Unterwassermuseum Griechenlands. Anwesend waren auch der Regionalgouverneur von Thessalien, Kostas Agorastos, der Popstar Sakis Rouvas und natürlich Inselbürgermeister Petros Vafinis. Zusammen mit Unterwasserarchäologen wagten alle drei einen Tauchgang zu dem Wrack eines Handelsschiffes aus der klassischen Antike, das in 25 Metern Tiefe vor dem Felsinselchen Peristera liegt.

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Mehr Schildkrötenbabys dank Corona-Beschränkungen TT

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Dass man der Corona-Krise auch positive Seiten abgewinnen kann, zeigt der Meerespark auf der Insel Zakynthos. Das Schutzgebiet für die bedrohte Echte Karettschildkröte (Caretta caretta) in der Bucht von Langadas kann sich in diesem Jahr über besonders massenhaften Nachwuchs freuen: Bis zu 150.000 Schildkrötenbabys sollen dort nach Einschätzung von Experten schlüpfen.

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Populärer Virenexperte Tsiodras meldet sich mit TV-Auftritt zurück

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Er war für eine gewisse Zeit eine der bekanntesten Persönlichkeiten in ganz Griechenland: während der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus im Frühling. Nun ist Sotiris Tsiodras in den Medien wieder präsent. Am Dienstag (4.8.) wird er um 18.00 Uhr gemeinsam mit dem Staatssekretär für Krisenmanagement im Bürgerschutzministerium Nikos Chardalias eine Pressekonferenz über den Verlauf der Pandemie geben.

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NRW-Ministerpräsident Laschet macht sich für EU-Lösung in Flüchtlingskrise stark TT

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Die Flüchtlingskrise in Griechenland ist nur gemeinsam zu lösen. Das betonte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) während seines Besuches in Athen am gestrigen Montag (3.8.). „Griechischer Boden ist auch EU-Boden“, bekräftigte der Politiker gleichzeitig. Deutschland will im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft bis Ende des Jahres auch die Asylreform vorantreiben.

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Mini-Regierungsumbildung im Zeichen der Corona-Pandemie

  • Freigegeben in Politik

Lange im Vorfeld hatte die Gerüchteküche gebrodelt: Nun ist die Regierungsumbildung endlich Tatsache, wenn auch wenig spektakulär. Am Dienstag (4.8.) gab Regierungssprecher Stelios Petsas bekannt, dass zwei bisherige Staatssekretäre zu stellvertretenden Ministern befördert werden; drei weitere Persönlichkeiten werden zusätzlich als Staatssekretäre tätig sein.

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