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3.500 Jahre altes Olivenholz auf Santorin-Nebeninsel entdeckt

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Das unscheinbare kleine Stück Olivenholz  (Foto © yppo) Das unscheinbare kleine Stück Olivenholz  (Foto © yppo)

Eine genauere Datierung des als Minoische Eruption bekannt gewordenen Vulkanausbruchs der Insel Thera erlaubt nach Auffassung von Archäologen ein kleines Stück Olivenholz, das bei Grabungen auf der Insel Thriassia gegenüber Santorin gefunden wurde.

Vor der Eruption, die für den Niedergang der minoischen Hochkultur auf Kreta ursächlich gewesen sein soll, bildeten Santorin und Thrirassia Teile der einheitlichen Vulkaninsel Thera. Das unscheinbare Holzstück wurde bei systematischen Grabungen neben einem Marienkloster nahe der Südspitze der Insel gefunden. Es war in die letzte Schicht vor dem großen Vulkanausbruch eingebettet. Die Datierung nach der Radiokarbonmethode und anhand der Jahresringe durch Gregory Hodgins und Charlotte Pearson von der University of Arizona in Tucson ergab, dass das Olivenholz aus dem frühen 16. Jahrhundert v. Chr. stammt, so das griechische Kulturministerium am Freitag. Darauf aufbauend könne man die minoische Eruption einige Jahrzehnte nach der so genannten „frühen Datierung“ 1628-1620 v. Chr. ansetzen.

Um den genauen Zeitpunkt des Ausbruchs gibt es seit je Auseinandersetzungen unter den Experten, wobei die Vertreter der „späten Datierung“ vom Jahrzehnt 1530 bis 1520 v. Chr. ausgehen. Sollte sich die Datierung des nun gefundenen Olivenholzes bestätigen, dürfte etwas mehr Klarheit in die Sache kommen. Allerdings geht aus der Mitteilung des Ministeriums nicht hervor, ob es sich um ein Stück aus einem lebenden Baum oder um verarbeitetes Holz handelt. Darüber hinaus legten die Archäologen von der Ionischen Universität Korfu und der Universität Kreta in der bronzezeitlichen Siedlung von Thirassia vor allem die Grundmauern von Gebäuden aus der letzten Schicht vor dem Vulkanausbruch frei. Sie seien gut gebaut und die längste sei sieben Meter lang und weise eine durchgehende gemauerte Sitzbank auf, so das Ministerium. Eine Vielzahl von Keramiken erlaube eine Datierung des Ortes in die Zeit zwischen ungefähr 2000 und 1700 v. Chr. Die Siedlung, die vor der Minoischen Eruption auf dem Grat des damaligen Vulkankraters lag, sei damit etwa so alt wie die berühmte bronzezeitliche Stadt Akrotiri auf der gegenüberliegenden Hauptinsel Santorin.

(GZak)

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