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„Nostalgie“ des Grauens: Eisenbahnwaggons, die Juden Thessalonikis in die Vernichtungslager transportierten Tagesthema

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Foto (© Griechenland Zeitung / Klaus Holdefehr) Foto (© Griechenland Zeitung / Klaus Holdefehr)

„50 Männer. Acht Pferde“. Mit aufgeklebten griechischen Buchstaben wird das Ladevermögen der beiden grauen Waggons verkündet, die im kleinen Eisenbahnmuseum in einem Randbezirk von Thessaloniki zu besichtigen sind.

Abgesehen von diesem seltsamen Schriftzug wirken die Museumsstücke gänzlich unspektakulär. Dabei haben sie eine historische Bedeutung: Mit Waggons genau dieses Typs haben 1943 die deutschen Besatzer fast alle der damals rund 50.000 Juden Thessalonikis in die Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau deportiert und die meisten unmittelbar nach Ankunft in den Gaskammern ermordet. Nur knapp 2.000 haben überlebt.

Die jüdische Gemeinde Thessalonikis war bis zu ihrer Auslöschung durch die Nazis die bei weitem größte in Griechenland. Gleichwohl ist die Vernichtung dieser jüdischen Gemeinde das bei weitem größte nationalsozialistische Verbrechen der Shoah in Griechenland. Der Entdeckung der beiden Waggons kommt eine besondere Bedeutung zu, auch wenn nicht erwiesen ist, dass gerade auch sie für die Todestransporte eingesetzt worden sind.

Was Zeitzeugen über die Transporte berichten sowie über das Eisenbahnmuseum generell, lesen Sie in einem Bericht von Klaus Holdefehr, der in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 992 vom 15. Oktober) erschien. Infos und Bestellungen hier.

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