Login RSS

Homers Ithaka: Zwischen Fantasie und Wirklichkeit

  • geschrieben von 
Fundstücke aus der „Loïzos/Polis-Höhle“, Teile bronzener Dreifußgefäße (um 800-900 v. d. Z.) (Fotos: Heike Oberlin) Fundstücke aus der „Loïzos/Polis-Höhle“, Teile bronzener Dreifußgefäße (um 800-900 v. d. Z.) (Fotos: Heike Oberlin)

Ithaka, Kefalonia, Zakynthos oder Lefkada? Homers Ithaka wirft seit Jahren viele Fragen auf, umso mehr, als die Antworten nur so herumzuliegen scheinen: Heimat und Thronsitz des (sagenhaften?) Odysseus?

Schauplatz der „Odyssee“ über fast die Hälfte der Gesänge (Od. 13-24)? Die „Odyssee“ ist ein bildstrotzendes Narrativ, das freilich erst in den Gehirnen entsteht und dann den Abgleich mit der Wirklichkeit sucht. Kann also ein epischer Roman wie die „Odyssee“ Historiker und Archäologen an der Nase herumführen, weil er an Orten handelt, deren Namen und Topographien mit den heute vorfindlichen zum Teil übereinstimmen?

Die antiken Beschreibungen wirken erstaunlich greifbar: zerklüftete Felsen, versteckte Häfen, Eichen- und Olivenhaine, eine Quelle der Nymphen, ein schwer einsehbarer Sund zwischen den Inseln. Doch wie zuverlässig sind solche Details, wenn sie aus einer Tradition stammen, die Jahrhunderte lang nur gesungen und nie geschrieben wurde?

Gleichzeitig wirft die Suche nach Homers Ithaka eine viel größere, fast poetische Frage auf: Wo endet die Fantasie eines Dichters, und wo beginnt die historische Wirklichkeit? Die homerischen Epen bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen mündlicher Überlieferung, geografischer Beobachtung und künstlerischer Freiheit. Vielleicht liegt in dieser Unschärfe gerade ihr Reiz. (Griechenland Zeitung)

Den gesamten Beitrag von Martina Quandt und Gerhard Oberlin zu den mythischen und realen Ursprüngen der Heimat des Odysseus lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 998), die am 26. November erschien. Infos und  Bestellungen hier.

Nach oben

 Warenkorb