Streik der Angestellten der Bank von Griechenland als illegal eingestuft
Als illegal stufte heute Vormittag das Oberlandgericht Athen den Streik der Angestellten der Bank von Griechenland ein. Kritisiert wurde u.a., dass kein Notpersonal eingesetzt werden konnte. Außerdem habe die Gewerkschaft gegen die Regel verstoßen, einen Streik mindestens vier Tag vor der Durchführung anzukündigen. Zudem vertrat das Gericht die Auffassung, dass die Forderung der Streikenden in keinem Verhältnis zum entstandenen Schaden steht. In den letzten Tagen blieb wegen des Streiks der Bankangestellten unter anderem die Athener Aktienbörse geschlossen. Heute konnten mit einer Art Krisenpersonal erstmals wieder Börsengeschäfte abgewickelt werden.
Generalstreik am 18. und 19. März in Aussicht gestellt
Streik führen heute auch die Angestellten der staatlichen
Sozialversicherungskasse IKA, sowie alle Beschäftigten durch, die
dem Ministerium für Beschäftigung und Soziales unterstellt sind.
Außerdem streiken auch die Mitarbeiter der Müllabfuhr. Der
Gewerkschaftsbund GSEE sowie die Gewerkschaft der Angestellten des
öffentlichen Dienstes (ADEDY) haben für den 18. und 19. März die
Möglichkeit eines landesweiten Generalsstreiks in Aussicht
gestellt. Hintergrund für die Proteste der Arbeitnehmer sind die
von der Regierung ins Auge gefassten Änderungen im System der
Sozial- und Rentenversicherung.
Premier Kostas Karamanlis hatte gestern auf die Notwendigkeit
dieser Reformen verwiesen. Angesichts der Streikwelle hatte er
erklärt: „Die Reformen werden nicht gestoppt, weil einige wenige
Privilegierte als Establishment fungieren." Ziel der Regierung sei
es z.B. 133 bisher bestehende Sozialversicherungskassen zu
insgesamt 13 großen Versicherungsträgern zusammen zu fassen. Der
Eintritt ins Rentenalter soll künftig erst nach 35 Arbeitsjahren
erfolgen. Greifen sollen die Neuregelungen frühestens im Jahre
2013.
(Griechenland Zeitung / aka/eh/jh)