Mit Streiks und anderen Protestaktionen der Beschäftigten im
staatlichen und privaten Sektor ist ganz Griechenland in dieser
Woche konfrontiert. Höhepunkt der Protestaktionen ist der
Generalstreik am heutigen Mittwoch. Daran beteiligen sich sowohl
der Gewerkschaftsbund GSEE, die Gewerkschaft öffentlicher Dienst
ADEDY sowie andere Interessengruppen. Bestreikt werden u. a.
staatliche Unternehmen wie die Stromgesellschaft DEI, die
Fernmeldegesellschaft OTE, die Wasserwerke EYDAP und die Post ELTA.
Für spürbare Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr sorgten
bereits am gestrigen Dienstag die Angestellten der Athener U-Bahn
sowie der Elektrobahn ISAP. Ebenfalls für deutliche Probleme
sorgten wiederholte Stromabschaltungen und der sich vor allem in
den Großstädten des Landes meterhoch türmende Hausmüll. Hintergrund
dafür ist der seit zwei Wochen anhaltende Streik der DEI bzw. der
der Angestellten der Kommunalen Selbstverwaltung. Angesichts des
nicht entsorgten Hausmülls warnen Ärzte bereits vor möglichen
Epidemien. Dem Streik angeschlossen haben sich auch die
Journalisten mit einer 48stündigen Arbeitsniederlegung. Aus diesem
Grund bleibt das Land Mittwoch und Donnerstag ohne Nachrichten;
Donnerstag und Freitag werden keine Zeitungen zirkulieren. Schwere
Behinderungen wird es wegen des Generalstreiks auch beim
inländischen und internationalen Flugverkehr geben. Die Proteste
der Arbeitnehmer richten sich vor allem gegen die von der Regierung
geplante Reform der Sozial- und Rentenversicherung. Ein
entsprechender Gesetzentwurf soll am Donnerstag dieser Woche mit
den Stimmen der Regierungspartei im Parlament verabschiedet werden.
Es ist damit zu rechnen, dass sich an diesem Tag die Proteste der
Arbeitnehmer weiter verschärfen. Unterstützt wird die Forderung der
Gewerkschaften, den Gesetzentwurf zurückzunehmen, von den
Oppositionsparteien PASOK, KKE und Synaspismos (SYRIZA).
(Griechenland Zeitung / jh)