Griechenland / Athen. Die Probleme im öffentlichen Gesundheitswesen
spitzen sich weiter zu. Inzwischen sollen sich die Schulden von
Sozial- und Krankenversicherungsträgern der öffentlichen Hand
gegenüber privaten Dienstleistern auf etwa 1,5 Mrd. Euro belaufen.
Betroffen davon sind Apotheken, privat praktizierende Ärzte,
medizinische Labors und ähnliche medizinische Einrichtungen.
en. Um ihrer Forderung nach Rückzahlung der ausgelegten
Gelder Nachdruck zu verleihen, führen die Apotheker des Landes am
morgigen Mittwoch einen Streik durch. Ab Montag kommender Woche
wollen die Apotheker ohne sofortige Bezahlung keine Medikamente
mehr an Patienten abgeben, deren Kassen ausstehende Rechnungen
nicht beglichen haben. Im Raum Attika gilt diese Maßnahme bereits
seit etwa zwei Wochen für Patienten, die im öffentlichen Dienst
über den Versicherungsträger OPAD versichert sind. Die Betreffenden
haben nur die Option, die an sie abgegebenen Medikamente bei Erhalt
bar zu bezahlen; mit der dafür ausgestellten Quittung können sie im
Anschluss bei ihrem Versicherungsträger vorstellig werden. Eine in
einer privaten Praxis auf Kreta praktizierende Ärztin erklärte
gegenüber der Griechenland Zeitung: „Die letzten Zahlung von OPAD
sind im Januar bei uns eingegangen. In seinen Forderungen gegenüber
den Bürgern ist der Staat sehr hart, bei Forderungen, die Bürger an
ihn haben, ist er eher nachlässig." Letztendlich, so die Ärztin,
werde dadurch auch das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des
Staates in Mitleidenschaft gezogen. Gesundheitsminister Dimitris
Avramopoulos (siehe Foto) versicherte unterdessen, dass die den
Apotheken geschuldeten Gelder bereits auf die OPAD-Konten
eingezahlt worden seien.
Beträchtliche Schulden des öffentlichen Gesundheitswesens haben sich darüber hinaus gegenüber internationalen Pharmaunternehmen angesammelt. Der US-Botschafter in Athen, Daniel Speckhard, verwies in dieser Woche auf die Eventualität, dass US-amerikanische Pharmaunternehmen ihre Lieferungen an öffentliche Gesundheitsträger in Griechenland gänzlich einstellen könnten. Die Zahlungsrückstände sollen sich auf etwa vier Milliarden Dollar belaufen.
Zu den aktuellen Preisen von pharmazeutischen Produkten stellte Gesundheitsminister Dimitris Avramopoulos am Montag fest, dass die Preisfestsetzung für Pharmazeutika in Griechenland schrittweise vom Gesundheitsministerium angepasst werde. In der Vergangenheit war die Preisbildung vom Entwicklungsministerium festgelegt worden. In den kommenden Jahren, so Avramopoulos, sei es enorm wichtig, die nationale pharmazeutische Industrie zu unterstützen und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von pharmazeutischen Produkten im eigenen Land zu legen. Nachdem das neue Gesetz der Auftragsvergabe von Pharmazeutika durch Ausschreibung in Kraft getreten ist, konnten in den ersten sechs Monaten bereits 50 Millionen Euro eingespart werden. (Griechenland Zeitung /eh/kp / Foto: ek)
Beträchtliche Schulden des öffentlichen Gesundheitswesens haben sich darüber hinaus gegenüber internationalen Pharmaunternehmen angesammelt. Der US-Botschafter in Athen, Daniel Speckhard, verwies in dieser Woche auf die Eventualität, dass US-amerikanische Pharmaunternehmen ihre Lieferungen an öffentliche Gesundheitsträger in Griechenland gänzlich einstellen könnten. Die Zahlungsrückstände sollen sich auf etwa vier Milliarden Dollar belaufen.
Zu den aktuellen Preisen von pharmazeutischen Produkten stellte Gesundheitsminister Dimitris Avramopoulos am Montag fest, dass die Preisfestsetzung für Pharmazeutika in Griechenland schrittweise vom Gesundheitsministerium angepasst werde. In der Vergangenheit war die Preisbildung vom Entwicklungsministerium festgelegt worden. In den kommenden Jahren, so Avramopoulos, sei es enorm wichtig, die nationale pharmazeutische Industrie zu unterstützen und den Schwerpunkt auf die Entwicklung von pharmazeutischen Produkten im eigenen Land zu legen. Nachdem das neue Gesetz der Auftragsvergabe von Pharmazeutika durch Ausschreibung in Kraft getreten ist, konnten in den ersten sechs Monaten bereits 50 Millionen Euro eingespart werden. (Griechenland Zeitung /eh/kp / Foto: ek)