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Protest in Griechenland gegen höhere Gebühren: Mautstelle niedergebrannt Tagesthema

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Protest in Griechenland gegen höhere Gebühren: Mautstelle niedergebrannt
Zu erbosten Protesten wegen der gesalzenen Anhebung der Autobahngebühren kam es am Sonntag an der Autobahn Athen-Lamia. In Malakassa nördlich von Athen zündete eine Gruppe Protestierender gegen 19.30 Uhr zunächst Autoreifen und anschließend ein Häuschen der Mautstelle an. In der Folge begaben sie sich zur nahen Mautstelle Afidnes und besetzten symbolisch die Fahrbahn. Gegen 20.
Gegen 20.30 Uhr gaben sie die Autobahn wieder frei, die Fahrzeuge konnten eine Zeitlang umsonst die Kontrollstelle passieren. Für Montag sind erneute Proteste geplant.
Zu der Aktion am Sonntag hatte ein von der Kommune Oropos gebildetes Aktionskomitee aufgerufen. Am Montag wurden der Bürgermeister von Oropos, Jannis Ikonomakos, und drei weitere Personen wegen der Brandstiftung in Malakassa festgenommen. Zwar hatte Infrastrukturminister Michalis Chryssochoidis versichert, dass für die Bürger der betreffenden Kommune die alten Gebühren weiter gelten sollen, die Kommune reichte diese Zusicherung jedoch nicht aus. Am Wochenende hatte Ikonomakos im Fernsehen erklärte, dass Oropos um seinen Tourismus fürchtet. „Unter diesen Umständen sind wir der am wenigsten wettbewerbsfähige Ort in Griechenland“, sagte Ikonomakos. Die Kommune Oropos umfasst den nordöstlichsten Teil von Attika. Der gleichnamige Hauptort ist eine beliebte Sommerfrische der Athener am Golf von Euböa.
Auf die Anhebung der Mautgebühren reagierten auch Verbraucherorganisationen und Bürgerinitiativen. Die Dachorganisation der Verbraucherverbände in Griechenland „Paremvassi“ spricht in einer Ankündigung davon, dass es „zumindest provokant“ sei, wenn die Verbraucher für Straßen im Voraus bezahlen müssten, von denen sie nicht wissen könnten, ob sie jemals gebaut würden und die in ihrem heutigen Zustand zu den gefährlichsten in Europa zählten, wie die Autobahn Korinth-Patras.
Wie von der Griechenland Zeitung berichtet kam es am vorigen Mittwoch zu erheblichen Kostensteigerungen für die Verbraucher auf der Autobahn Athen-Korinth, nachdem man in beide Richtungen Maut zahlen muss und mehrere neue Mautstellen an den Zufahrten geschaffen wurden. Am selben Tag stiegen auch die Gebühren an der Autobahn in Richtung Norden kräftig an. So muss man an der Mautstelle von Afidnes seit Mittwoch für einen Pkw 3,35 Euro anstatt 2,10 Euro und in Theben 3,95 Euro anstatt 2,55 Euro zahlen. Die Fahrt von Athen nach Thessaloniki verteuert sich insgesamt von 44,30 auf 56 Euro.
Zugleich nahm die Polizei um Mitternacht am Mittwoch an der Autobahn Athen-Korinth die ersten Kameras in Betrieb, mit denen Zahlungsverweigerer erfasst und zur Kasse gebeten werden sollen. Das Bußgeld werde 200 Euro betragen, so die Polizei. Zudem würden den Fahrern für 20 Tage Führerschein und Kfz-Kennzeichen abgenommen.
(Griechenland Zeitung / ak, Foto: Eurokinissi)
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