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„Den Hunden zum Fraß vorgeworfen“ – Ex-PASOK-Mann packt aus

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Er entschuldigte sich beim griechischen Volk, jedoch nicht bei seiner Partei. Der einstige starke Mann der sozialistischen PASOK Theodoros Tsoukatos hat am Mittwoch seine Aussage vor Gericht zu Protokoll gegeben. Vorgeworfen wird ihm, im Jahr 1999 Schmiergelder in Höhe von einer Million D-Mark (ca. 420.000 Euro) vom deutschen Unternehmen Siemens erhalten zu haben.

Tsoukatos erklärte, dass er diese Summe tatsächlich entgegen genommen habe: Das Geld sei in die Parteikasse geflossen. Zum Zeitpunkt des Begehens der Tat sei ihm nicht bewusst gewesen, wie schwerwiegend dies gewesen sei, denn die Partei habe Geld gebraucht. Der PASOK warf Tsoukatos vor, ihn „den Hunden zum Fraß vorgeworfen“ zu haben. Er fühle sich wie ein Gefangener. Dem früheren Ministerpräsidenten Kostas Simitis (1996 – 2004), zu dessen Amtszeit die besagte Tat begangen worden ist, beschrieb er hingegen als einen „ehrenhaften Politiker“. Einige seiner engen Mitarbeiter hätten hingegen keine Ehre, stellte der frühere Abgeordnete im gleichen Atemzug fest.
Angesichts der Parlamentswahlen im Jahr 2000 habe die PASOK etwa 16 Milliarden Drachmen aus privater Finanzierung entgegen genommen, so Tsoukatos. Er wollte jedoch keine Firmennamen nennen, denn derartige Finanzierungen seien auch bis Dato weiterhin üblich, so der Sozialist.
Dem einstigen starken PASOK-Mann wird zudem vorgeworfen, mit den Siemens-Schmiergeldern hochrangige Mitglieder der Führung der griechischen Telefongesellschaft OTE bestochen zu haben, um einen Vertrag für das deutsche Unternehmen abzuschließen. Tsoukatos wies diesen Vorwurf zurück. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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