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Ausschau nach Ithaka: Drei Jahre Rettungsschirm für Griechenland

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Ausschau nach Ithaka: Drei Jahre Rettungsschirm für Griechenland
Heute sind es genau drei Jahre her, seit Griechenland sich unter den Rettungsschirm der so genannten Troika aus Europäischer Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank begeben musste. Am 23. April 2010 verkündete der damalige Regierungschef Jorgos Papandreou von der Ägäis-Insel Kastelorizo aus (siehe Foto) seinen Landsleuten die Nachricht, dass dieser Schritt der einzige Weg sei, einen Bankrott zu vermeiden. In seiner Botschaft an die Nation sagte er damals: „Wir befinden uns auf einem schwierigen Pfad, auf einer neuen Odyssee für das Griechentum." Athen war von den internationalen Geldmärkten ausgeschlossen, die Zinslast für frisches Geld war in Schwindel erregende Höhen gestiegen, die Staatsschulden betrugen 120 % am Bruttoinlandsprodukt (2012 lagen sie freilich bei 156,9 %).
%). Das Defizit für 2009 bezifferte man vorerst auf 10 und danach sogar auf 15,6 %. Beim ersten Reform- und Sparprogramm (Memorandum 1) hatten die Vertreter der Troika bereits für die Jahre 2012 und 2013 ein kleines Wachstum vorausgesagt, die Arbeitslosigkeit sollte 2012 14,8 % erreichen. Die Realität sieht leider anders aus: Das Land befindet sich bereits im fünften Rezessionsjahr; die Odyssee, die Papandreou vor drei Jahren ankündigte, ist noch immer nicht zu Ende: Die Arbeitslosigkeit stieg inzwischen auf fast 27 %. Das verfügbare Einkommen der Haushalte ging in einem Zeitraum von vier Jahren um ein Drittel zurück. Diese schweren Opfer haben dazu beigetragen, dass das Haushaltsdefizit von 15,6 % auf 6 % (2012) gedrückt werden konnte; offiziell und laut Eurostat beträgt es jedoch 10 %, da die europäische Statistikbehörde auch die Kosten für die Stützung der griechischen Banken mit einberechnet. Die Bank von Griechenland führt als Pluspunkte die – wenn z. T. auch verspätete Umsetzung – von Reformen sowie die Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit an, die ab 2001 stetig verloren ging. Sie konnte inzwischen zu drei Vierteln wieder hergestellt werden. (Griechenland Zeitung, as / Foto: Eurokinissi, Archiv)
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