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Griechenland ist mit einer neuen Dimension des Flüchtlingsproblems konfrontiert

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Montag (2.3.) in Kastanies am Evros an der griechisch-türkischen Grenze. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Montag (2.3.) in Kastanies am Evros an der griechisch-türkischen Grenze.

Griechenland ist seit Freitag mit einer neuen Dimension des Flüchtlingsproblems konfrontiert. Nachdem die Türkei die Grenzen geöffnet hat und viele Tausende dort wartende Menschen dazu ermuntert, europäisches Territorium zu betreten, hat sich die Lage vor allem im nordgriechischen Evros-Gebiet dramatisch verschärft.

Militärmanöver an der Grenze
Um illegale Grenzübertritte zu verhindern, hat Griechenland die Kontingente von Grenzschützern und Bereitschaftspolizei erheblich verstärkt. Das griechische Militär führte am Montag in der Gegend ein Manöver mit scharfer Munition durch, um seine Präsenz zu verdeutlichen. Solarisch unterstützt werden die Uniformträger von zahlreichen Bürgern, die Nahrungsmittel, Süßigkeiten und Getränke an die Grenze lieferten.
Um die Maßnahmen vor Ort zu koordinieren, waren am Wochenende der Minister für Bürgerschutz, Michalis Chryssochoidis und Generalstabschef Konstantinos Floros in das Gebiet am Grenzfluss Evros gereist. Der Mister für Inselpolitik Jannis Plakiotakis und der Sonderkoordinator für das Flüchtlingsproblem Alkiviadis Stefanidis begaben sich auf die Insel Lesbos in der östlichen Ägäis.
In Athen fanden unterdessen Krisensitzungen statt. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis setzte sich mit EU und NATO in Verbindung. U.a. konsultierte er die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Weitere Telefonate führte er mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel.

Regierungschef twittert an Flüchtlinge
Auf Twitter und per Massen-SMS adressierte Mitsotakis an die Flüchtlinge: „Ich wiederhole: Unternehmen Sie nicht den Versuch, illegal nach Griechenland zu kommen – Sie werden umkehren.“ Am Dienstag will er gemeinsam mit Michel die Grenzregion am Evros besuchen. Er stellte in diesem Zusammenhang klar, dass es sich um EU-Außengrenzen handle, die man „verteidigen“ werde. Michel hatte bekräftigt, dass man die Bemühungen Athens zum Schutz der europäischen Grenzen unterstütze.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen wurde ein für Samstag geplanter Besuch von Mitsotakis auf Inseln der nördlichen Ägäis verschoben. Ausschlaggebend dafür dürften die dort stattfindenden Bürgerproteste sowie anhaltende Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Einheiten der Bereitschaftspolizei MAT gewesen sein. Dennoch will die Regierung an ihren Plänen festhalten, auf den Inseln der nördlichen Ägäis geschlossene Aufnahmelager zu errichten. (Griechenland Zeitung / jh)

 

 

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